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www.rhetorik.ch aktuell: (08. Feb, 2018)

Ein Auto ins All schiessen

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Es mag die teuerste Werbeaktion zu sein die je für ein Auto gemacht worden ist: Elon Musk hat ein Tesla Auto ins All gechossen. Der Start von "Falcon Heavy" der Firma Space X war ein Erfolg. Auch ein PR Erfolg. Die Bilder des Autos im All sind ein Gag. Die neue Falcon Heavy Rekete besteht im Wesentlichen aus 3 Falcon 9 Raketen. Das Auto wird am Mars vorbeifliegen, mit einer Puppe als Passagier. Der Start war ein Erfolg. Der Auto Gag (normalerweise wird zu Testzwecken Beton ins All geschossen), brachte die Firma in die Medien. Auf Youtube wurden die Filme Millionen mal gesehen. Fantastische Reklame.
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"Es sorgt für Aufmerksamkeit, wenn Unternehmen etwas scheinbar Verrücktes unternehmen", erklärt Martin Natter, Professor für Marketing an der Universität Zürich, das Vorgehen von SpaceX und Tesla. Die Aktion wirke insofern verrückt, als der als Gewicht verwendete Sportwagen für die meisten Konsumenten etwas ausserordentlich Wertvolles sei. Der Preis des Autos ist im Vergleich zu den Kosten des Raketenstarts allerdings geradezu bedeutungslos. SpaceX verlangt pro Flug mit der Falcon Heavy umgerechnet rund 85 Millionen Franken. Wie viel der Flug das Unternehmen selbst kostet, ist jedoch nicht bekannt. Angenommen, die Aktion kostete SpaceX effektiv 85 Millionen Franken, lohnt sich die Aktion überhaupt als Werbegag? Laut Marketing-Experte Natter hängt der Erfolg unter anderem davon ab, wie er aufgenommen wird. "Ich denke, in diesem Fall hat das Publikum mit positiven Emotionen reagiert", so Natter. Um den ungefähren Werbewert des Raketenstarts zu ermitteln, dient das von Red Bull 2012 durchgeführte Stratos-Projekt als Vergleich. Damals rechneten News-Portale aus, dass der Werbewert der Aktion von Red Bull bei einer Milliarde Verbindungen zur Live-Übertragung im Internet und 1,8 Milliarden eingeschalteten Fernsehgeräten bei etwa 9 Milliarden Franken liegt. Es ist derzeit schwierig abzuschätzen, wie viele Menschen effektiv den Start der Falcon Heavy mitverfolgten. Fest steht, dass die beiden Unternehmen die 85 Millionen Franken wettgemacht haben dürften, wenn sie nur 1 Prozent dieser Zuschauerwerte von Stratos erreichten, also umgerechnet 10 Millionen online und 18 Millionen im Fernsehen. Die von SpaceX auf Youtube publizierten Aufnahmen des Raketenstarts haben auf Youtube 11,6 Millionen Views generiert. Der eigene Stream "Live Views of Starman" wurde knapp 8 Millionen Mal geschaut, wobei ihn andere Kanäle auf der Plattform weiterhin streamen - für Tausende Zuschauer. Der Werbewert dürfte also die Kosten von Auto und Rakete locker ausgleichen, selbst wenn man nicht berücksichtigt, dass das Weltraumunternehmen den Raketenstart in erster Linie als Test durchführte und nicht, um den Sportwagen in den Weltraum zu befördern oder Werbung zu machen. Weder Tesla noch SpaceX wollten sich bisher dazu äussern, ob eines der beiden Unternehmen dem anderen etwas für die Werbeleistung zahlte. Geplant war es, den Roadster in die Umlaufbahn des Mars zu schiessen. Wie sich nach dem Start herausstellte, wird daraus allerdings nichts, weil die Rakete zu viel Schub geliefert habe. Den Werbeeffekt dürfte das aber nicht abschwächen.

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