Heute ist der Sturm "Burglind" in aller Munde. Der Sturm beeinflusst Flugpläne, hat schon
LKW umgeblasen. In Andermatt hat man
schon 200 km/h gemessen.
Der
Tagesanzeiger erklärt,
wie der Sturm Burglind zu ihrem Namen kam. Eine Burglind Gorn hat sich das zweite Tief dieses Jahres gesichert, für 277 Franken.
Wer gibt einem Sturm den Namen? Ursprünglich wurden Wetterereignisse
vor allem nach einem besonderen Ereignis, ihrem Datum oder einer Gegend
benannt, in der sie an folgenreichsten waren. Doch um die Kommunikation
zu vereinfachen, begann der nationale Wetterdienst der USA während
des Zweiten Weltkrieges, weibliche Vornamen in alphabetischer Reihenfolge
für Taifune im Pazifik zu verwenden.
1954 zog das Meteorologische Institut der Freien Universität
Berlin (FUB) nach und gab fortan allen Tief- und Hochdruckgebieten,
die das Wetter in Deutschland beeinflussten, einen Namen. Lange
hatten Tiefdruckgebiete immer weibliche und Hochdruckgebiete immer
männliche Vornamen. Weil Erstere meist schlechtes Wetter bringen,
kam es mit der Zeit zu einer Diskussion um Frauendiskriminierung. Auf
Empfehlung der Weltorganisation für Meteorologie wechselt die FUB
deshalb seit 1998 ab: In geraden Jahren haben Tiefdruckgebieten weibliche
und Hochdruckgebiete männliche Vornamen, in ungeraden Jahren ist
es umgekehrt. Ist das Alphabet durchlaufen, beginnt man wieder bei "A".
Die deutschen Namen werden in einigen Ländern in Zentraleuropa
übernommen, unter anderem in der Schweiz. Seit 2002 gibt es zudem die
Aktion Wetterpate: Jede und jeder kann sich auf www.wetterpate.de ein Hoch
oder ein Tief kaufen - für umgerechnet 416 Franken beziehungsweise
277 Franken. Jedes Jahr werden so etwa 50-60 Hochs und 130-150 Tiefs
getauft. Mit der Patenschaft leistet man einen wichtigen Beitrag zur
Fortführung der vollständigen Klimabeobachtung sowie der
Studentischen Wetterbeobachtung am FUB.
Auch das heutige Unwetter hat eine Wetterpatin: Burglind Gorn gab
dem Sturm ihren Namen. Leider ist nicht herauszufinden, woher die
Namensgeberin stammt.