Die US-Regierung hat nach einem Bericht der "Washington Post"
der Seuchenbehörde CDC eine Liste von sieben Wörtern und
Formulierungen gegeben, die sie in manchen Dokumenten nicht verwenden
darf. Verboten sind demnach die Worte
- "Transgender"
- "verwundbar"
- "Fötus"
- "Diversität" (Vielfalt),
- "Anspruchsberechtigung",
- "auf wissenschaftlicher Grundlage"
- "auf der Grundlage von Beweisen".
Das Verbot bezieht sich laut dem Bericht auf alle offiziellen Papiere, die
von der CDC - der Top-Gesundheitsbehörde der USA - im Zusammenhang
mit ihrem Budgetvorschlag für das nächste Haushaltsjahr
erstellt werden.
Das hätten hochrangige CDC-Beamte Mitarbeitern am vergangenen
Donnerstag mitgeteilt, schilderte die Zeitung am Samstag unter Berufung
auf einen Politikanalysten, der an dem Treffen teilgenommen hatte. Demnach
reagierten die Menschen im Raum mit "Ungläubigkeit". Er selber habe
einen derartigen Schritt aus ideologischen Gründen bisher noch nie
erlebt, wurde der Analyst zitiert.
Die CDC ist dem Gesundheitsministerium unterstellt, hat mehr als 12.000
Mitarbeiter und ein jährliches Budget von umgerechnet etwa sechs
Milliarden Euro. Sie ist nicht nur in den USA, sondern weltweit aktiv,
ihre Aufgaben reichen von der Verhütung ansteckender Krankheiten
über Nahrungsmittelsicherheit bis hin zur Bekämpfung von Krebs
und Herzerkrankungen.
Alternative Formulierungen vorgeschlagen
Der Zeitung zufolge werden die nun verbotenen Wörter unter anderem
im Zusammenhang mit bestimmten Forschungsprojekten und Massnahmen zur
Seuchenbekämpfung verwendet. Als Beispiel wurden Programme zur
Verhütung von Aids unter Transgendern oder Forschungen zu den
Auswirkungen des Zika-Virus auf Föten genannt.
In einigen Fällen wurden den CDC-Mitarbeitern nach Angaben der
Zeitung alternative Formulierungen vorgeschlagen. Demnach hält es die
Trump-Regierung für eine gute Idee, statt "auf wissenschaftlicher
Grundlage" oder "auf der Grundlage von Beweisen" zu sagen: "Die CDC
basiert ihre Empfehlungen auf Wissenschaft unter Berücksichtigung
öffentlicher Standards und Wünsche."
Im März 2017 hatte ein ähnliches Vorgehen bei der
US-Umweltschutzbehörde EPA Schlagzeilen gemacht. Eine Abteilung
der Behörde hatte unter der Leitung von Scott Pruitt die
Selbstbeschreibung auf ihrer Webseite verändert. Die Formulierung
"wissenschaftlich fundierte Standards" wurde beispielsweise ersetzt durch
"ökonomisch und technisch erreichbare Leistungsstandards". Pruitt
gilt als industrienah und war der Wunschkandidat von Donald Trump für
den Posten als EPA-Chef.