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www.rhetorik.ch aktuell: (04. Dez, 2017)

Automatisierte Job Interviews

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Bei Bewerbungen müssen heute Kandidaten mehr und mehr Video interviews machen. Dabei werden Standard Fragen wie "Warum interessieren Sie sich für diesen Job" aufgezeichnet werden. Das automatische Interview ist weniger abhängig vom Manager, der die Interviews fürt. Mehrere Personen können eine Person unabhängig begutachten. Monty Python hab vor langer Zeit schon einmal das Job Interview Parodiert. In "Silly Job Interview" spielt John Cleese den Manager, der mit einem Bewerber herumspielt befor er ihm sagt, das der Job schon lange weg ist:
Bei Interviews mit präsenten Personen ist die Interaktion zwischen Interviewer und Interviewtem von erheblichem Belang. Das Gespräch ist dialogischer. Eine digitale Bewerbungssoftware fragt immer gleich, sie kann noch nicht auf unverhoffte Verhaltensweisen reagieren. Computerbefragungen sind zwar neutraler, praktischer und erlauben dem Management, mehr Kandidaten zu sehen, sie können aber für Befragte stressiger sein. Um die Stresstauglichkeit zu überprüfen, können unangenehmen Roboterbefragungen aber wiederum hilfreich sein.

Hier der Beitrag: 20 Min:
Viele Bewerber müssen vor einem Gespräch erst mal ein Video von sich selbst aufnehmen. Bei der UBS werden hauptsächlich zur Rekrutierung von Praktikanten und Auszubildenden zuerst Videos gemacht. Dabei wird den Bewerbern auf dem Bildschirm eine Frage gestellt, auf die sie dann in einem Video antworten sollen. Die irische Firma Sonru bietet den Videoservice. Bei Salt kommt das System von Sonru vor allem bei Bewerbungen für Stellen in Salt Stores und Call Centers zum Einsatz, wie ein Sprecher des Unternehmens sagt. Man wolle gerade von diesen Kandidaten sehen, wie sie sich in ungewohnten Gesprächssituationen wie dieser verhalten. "Der Mensch als Recruiter ist im Bewerbungsprozess ein limitierender Faktor", so Matthias Mölleney, Leiter Center für Personalmanagement an der HWZ. Mit einem automatisierten System in der ersten Vorauswahl sei es möglich, wesentlich mehr Kandidaten die Chance zu geben, sich persönlich zu präsentieren, als wenn nur Recruiter einzelne Gespräche führen würden. Laut einem UBS-Mitarbeiter fühlten sich die Kandidaten nicht wohl in diesem Prozess. Während die Digitalisierung im Bewerbungsprozess eine immer grössere Rolle spielt, verschicken viele Schüler ihre Lehrstellen-Bewerbung weiterhin per Post ab. Laut einer Umfrage der Plattform Yousty wählen 39 Prozent diesen Weg. "In der heutigen digitalen Welt ist das wenig nachvollziehbar", stellen die Experten von Yousty fest. Als Gründe für den Postweg nennen 19,9 Prozent der Schüler, dass ihnen die Eltern empfohlen hätten, ihr Schreiben auf die Post zu bringen, 17.2 Prozent erhielten vom Lehrer diesen Rat. Der am dritthäufigsten genannte Grund ist mit 13.9 Prozent, dass "ich nicht alle Dokumente auf dem Computer habe". 11.2 Prozent finden, die Online-Bewerbung sei zu kompliziert, und 6.8 Prozent wussten nicht, dass Online-Bewerbungen überhaupt möglich sind. Laut Experten hat das Festhalten am Postweg Folgen für die Job-Chancen der Schüler: Wer sich beispielsweise für eine Lehrstelle bei der Telecom-Firma Sunrise bewirbt, wird direkt auf ein Online-Formular weitergeleitet. Von einer Bewerbung per Post ist nicht die Rede. Rebecca Greter, Co-Geschäftsführerin der Coaching-Plattform Ciivii, rät darum den Schülern, sich in solchen Fällen nur online zu bewerben: "Wenn explizit Online-Bewerbungen gewünscht werden, findet das per Post eingereichte Schreiben wohl kaum Beachtung." Weiter Tipps haben wir auf den folgenden Bildern zusammengestellt. Bei Problemen mit der Online-Bewerbung erkundigt man sich am besten bei Bekannten im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Denn viele Eltern haben sich selbst schon lange nicht mehr selber beworben und wissen daher oft nicht besser Bescheid. Akzeptiert das Online-Formular zum Beispiel die hochgeladenen Dateiformate partout nicht, kannst du die Firma ohne schlechtes Gewissen anrufen und um Hilfe bitten. Das zeigt, dass du dich um die Stelle bemühst. Ein vollständiges Dossier ist auch bei der Online-Bewerbung zwingend. Der erste Eindruck zählt. Motivationsschreiben, Zeugnisse und Lebenslauf sollten in separaten Dateien hochgeladen werden. Wer das berücksichtigt, hinterlässt bei den Personalverantwortlichen einen gewissenhaften und strukturierten Eindruck. Einfache Tricks zum Formatieren von PDFs oder Verkleinern von E-Mail-Anhängen liefert oft eine kurze Google-Suche.

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