Das russische Verteidigungsminister verbreitete ein
Bild aus dem Kriegsspiel "AC-130 Gunship Simulator" als
Beweis für Unterstützung von IS durch die USA.
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Das russische Verteidigungsministerium hat in sozialen Netzwerken
vermeintliche "Beweise" für die Unterstützung der
Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) durch die USA verbreitet,
die sich unter anderem als Ausschnitt aus einem Computerspiel entpuppt
haben. Am Dienstag veröffentlichte das Moskauer Ministerium das
Videospielbild als angeblichen Beleg für US-Aktivitäten
in der Nähe der syrisch-irakischen Grenze auf Twitter und
Facebook. Später ersetzte das Verteidigungsministerium die Bilder
und sprach von einem "Fehler". Dennoch blieb das russische Militär
bei seinen Anschuldigungen.
Das Ministerium hatte die verbreiteten Aufnahmen als "unbestreitbaren
Beweis" dafür bezeichnet, dass "die USA IS-Kampfeinheiten Schutz
bieten". Doch neben zahlreichen Internetnutzern stellte auch die
Menschenrechtsorganisation Conflict Intelligence Team (CIT) fest, dass es
sich bei einem der Bilder um einen Ausschnitt aus dem Kriegsspiel "AC-130
Gunship Simulator: Special Ops Squadron" handelte. Andere Bilder stammten
offenbar aus Filmaufnahmen des irakischen Verteidigungsministeriums
und zeigten einen Angriff der irakischen Luftwaffe auf Jihadisten nahe
Falludscha im vergangenen Jahr.
Nach einigen Stunden löschte das Verteidigungsministerium die Bilder
und sprach von einem "Fehler" eines externen Mitarbeiters. Dennoch blieb
das Ministerium bei seinen Vorwürfen und ersetzte das angebliche
Beweismaterial durch neue Fotos, die eine Kooperation der USA und des
IS belegen sollen. Es sei eine "feststehende Tatsache", dass sich das
US-Kommando am 9. November einem Angriff auf einen IS-Konvoi nahe der
syrisch-irakischen Grenze verweigert habe.
In der Vergangenheit hatte Moskau der Regierung in Washington bereits
vorgeworfen, die Bekämpfung des IS im Irak nur "vorzutäuschen"
und Jihadisten ins benachbarte Syrien zu lassen, wo die USA und Russland
auf gegnerischen Seiten stehen. Das Pentagon wies die Anschuldigungen
kategorisch zurück. In einem ähnlichen Fall hatte Russlands
Präsident Wladimir Putin laut russischen Medienberichten Filmmaterial
vom Kampf des US-Militärs gegen die Taliban in Afghanistan als
Bilder von den Erfolgen der russischen Luftwaffe in Syrien ausgegeben
haben. Auch diese Vorwürfe wies der Kreml zurück.