Die SRF hat einen Spezialtag
Hallo SRF organisiert.
Vom Montag, dem 9. bis Freitag, dem 13. Oktober 2017 wurden 50 Publikumsmitarbeitende miteinbezogen.
Aus Persoenlich Blog:
Die Genossenschaft RFZ (die heutige SRG-Trägerschaft
Zürich/Schaffhausen) nahm sich schon vor Jahren vor, das Publikum
von Radio und Fernsehen vermehrt mit einzubeziehen. Als Vorstandsmitglied
der RFZ wurde mir aber damals bewusst, dass die Genossenschaft eher
eine Alibifunktion hatte und eine Mitsprache des Publikums eher
unerwünscht war. Es fehlte ein Konzept dafür, wie eine
glaubwürdige Brücke zwischen RFZ und Publikum gebaut werden
kann. Im Laufe der letzten Jahre ist nun hinsichtlich Publikumskontakte
ein Wandel eingetreten. Das Publikum wird ernster genommen und SRF sucht
systematisch eine glaubwürdige Verbindung zum Publikum.
Bei einem Kommunikationskonzept gibt es nur ein einziges Ziel. Diese
Kernbotschaft muss im Zentrum stehen und die Aktionen haben sich
diesem Ziel unterzuordnen. In der neuen Kommunikationsstrategie wurde
ersichtlich, dass beim SRF-Konzept die Anstrengung für einen besseren
Miteinbezug des Publikums ein echtes Anliegen ist. Auf dieses Kernziel
wurde mit unterschiedlichsten Aktionen hingearbeitet. Der roter Faden
war immer deutlicher erkennbar.
Kommunikation heisst bekanntlich Austausch. SRF pflegt nun einen besseren
Dialog mit dem Publikum. 2015 fand die erste "Hallo SRF"-TV-Sendung
statt, in der SRF-Direktor Ruedi Matter Fragen des Publikums beantwortete.
2016 folgten weitere "Hallo SRF"-Sendungen im Radio und Fernsehen,
zudem wurde der Dialog gezielt in die Regionen hinausgetragen mit
Veranstaltungen in Brig, Aarau, Winterthur, St. Gallen, Bern et cetera.
Mit diesem Modell hatte übrigens auch die neue Bank Notenstein
Erfolg. Der CEO scheute den Aufwand nicht und besuchte persönlich
alle Regionalbanken in der ganzen Schweiz.
SRF machte es ähnlich: Wichtig ist dabei, dass man sich beteiligen
kann, dass alle Fragen gestellt werden dürfen, man offen für
Kritik ist und, dass das Verständnis für die Arbeit hinter
den Kulissen gefördert wird.
Mit "Hallo SRF" versuchte der SRF-Direktor Ruedi Matter auch den
persönlichen Dialog mit dem Publikum. Er stellte sich den Fragen der
Konsumenten. Obschon mich der erste Auftritt in der ersten Sendung "Hallo
SRF" weniger überzeugt hatte - die Antworten waren aus meiner Sicht
zu unverbindlich, gleichsam einer Pflichtübung - so überzeugte
er in der zweiten Sendung mit viel konkreteren Antworten. Er wirkte
engagierter und das Publikum fühlte sich direkt angesprochen. Matter
nimmt aus meiner Sicht heute das Publikum ernst.
Der jüngste Brückenschlag zum Publikum, die "Hallo SRF"-
Publikumswoche, hat nun sogar Vorbildcharakter.
50 Personen wurden ausgewählt und durften während einer
Woche beim Programm mitwirken. Diese Vertreterinnen und Vertreter des
Publikums setzten sich enorm ein. Ich habe ihre Arbeit vor Ort miterleben
dürfen. Sie werden nun gleichsam zu Botschaftern des offenen
SRF-Spirits. Wenn jeder der 50 nur schon bei je 30 bei 40 Bekannten
von seinem Erlebnis begeistert erzählt, so kommt es zu einem
positiven Multiplikationseffekt. 50x40= 2000 Personen werden umgehend
davon hören und erzählen Details ihrerseits wieder weiter.
Lobenswert ist bei allen Aktionen: Der rote Faden ist sichtbar. Es
geht immer um die Dachbotschaft: Den Brückenschlag zwischen
Medium und Publikum. Menschen wurden konkret mit einbezogen und das
Verständnis für die Arbeit der Medienschaffenden wurde mit
den Aktionen tatsächlich nachhaltig gefördert.
Wenn versucht wird, die erfolgreiche Publikumswoche als gesteuerte PR
Aktion gegen die No-Billag-Initiative abzuwerten, so ist zu sagen, dass
das Konzept zur Verbesserung des Publikumskontaktes schon vor Jahren
aufgegleist worden war. Das Ziel hatte keinen politischen Hintergrund.
Es ging immer nur um das Anliegen: Das Publikum ernst nehmen und es
mit einbeziehen.
Wenn SRF nun mit dieser Publikumswoche so ein gutes Modell des
Brückenschlags und Austausches vorlebt, dann sollte man dies einfach
würdigen.