Im Moment sind klimabedingte News in den Medien: Irma in Florida,
Flutkatastrophe in Deutschland, Schlammlawinen und Gletscherabbrüche
in den Schweizer Bergen. Katastrophen und Krisen sind immer auch ein
Test für die Politiker und Behörden.
Wirbelstürme in den USA
Wer in einer Katastrophe die Chance nicht nutzt, kann Schiffbruch erleiden.
Trump versucht sich jetzt als Katastrophenmanager zu präsentieren.
Wenn er der Bevölkerung mit Armeee und Finanzen hilft kann er damit
auch Patzer wettmachen.
Aus
dem Blick:
So weit - so gut. Trump kann dadurch von der Untersuchung der
Russland-Connection im Präsidentschafts-Wahlkampf ablenken. Zugleich
aber hat er sich ein neues Minenfeld geschaffen. Denn spätestens
jetzt wissen die Republikaner, dass ihr Präsident weder Freund noch
Feind, sondern nur den eigenen Vorteil kennt.
Eigentlich war Trump angetreten, den Politsumpf in Washington
auch finanziell auszutrocknen. Jetzt hat er - an den Republikanern
vorbei - gemeinsam mit den Demokraten die Harvey-Milliarden und eine
Erhöhung der Schuldenobergrenze durchgesetzt. Dies garantiert der
Regierung Handlungsfähigkeit bis Ende des Jahres. Doch hat sich
Trump für die Demokraten erpressbar gemacht? Was werden seine
politischen Widersacher für ihre Unterstützung der Opfer von
Irma und José verlangen? Der Unmut unter seinen Unterstützern
wächst.
Hochwasser in Deutschland
Merkel hat 100 Millionen Euro Hochwasserhilfe für die Gebiete
in Bayern bereitgestellt.
100 Millionen. Die Krisenkommunikation bei Hochwasser hat
schon füher die Politik beeinflusst.
Im Juni 2013 zum Beispiel hatte sich Oberbürbermeister Volmar Kunze von Zeitz
während Überschwemmungen nach Russland aufgemacht. Er wurde nicht mehr
gewählt.
Aus dem
Tagesspiegel:
Helmut Kohl besuchte die Oder während der Flut gleich
zweimal. Im Bundestag versprach er daraufhin: "Was immer in unseren
Kräften steht, wird getan, muss getan werden." Ausserdem wollte
er den Flüssen #mehr Raum geben". Noch überzeugender
geriet das Krisenmanagement 2002. Gerhard Schröder
stapfte in Gummistiefeln durch das zerstörte Grimma und
versprach die grösste Wiederaufbauaktion in der Geschichte der
Bundesrepublik. Zur gleichen Zeit gab es Bilder seines Herausforderers,
des Unions-Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber, von der sehr trockenen
Insel Juist. Davon erholte sich Stoiber nicht mehr, Schröder gewann
die Wahl - wenn auch knapp.
Gletscher Abbruch in Saas Grund
Blick::
220 Bewohner mussten ihr Zuhause verlassen. Sie hatten bis 17 Uhr Zeit,
Kleider für die kommenden drei Tage zu packen. Übernachten
konnten sie bei Freunden oder in Hotels. Der Grund für die Hektik:
Experten rechneten mit dem gewaltigen Abbruch der Gletscherzunge in den
folgenden 24 Stunden. ADVERTISING inRead invented by Teads Abbruch in
der Nacht René Bolli musste sein Haus verlassen. René
Bolli musste sein Haus verlassen. ZVG
Simon Bumann vom regionalen Führungsstab bestätigte
gegenüber BLICK: "Das Eis ist um etwa fünf Uhr morgens
abgebrochen, die Gefahr ist vorüber." Das Die 300'000 bis 400'000
Kubikmeter Eis wurden von einem weiter unten liegenden Gletscher
aufgefangen.
Während der Nacht sei es zu keinen Schäden im Dorf
gekommen. "Wir müssen den Rest nun noch überwachen. Da es
zum Abbruch von zwei Dritteln des Gletschers kam, ist ein Teil noch
oben. Deshalb bleibt das Gebiet rund um den Gletscher noch gesperrt. Auch
der Betrieb der Hohsaasbahn bleibt vorerst noch eingestellt", erklärt
Bumann. Eine Gefahr fürs Dorf bestehen aber nicht mehr.
Der gesamte Triftgletscher war intensiv mit einem sensiblen
Radargerät und Kameras überwacht worden. Die
Fliessgeschwindigkeit der instabilen Gletscherzunge hatte seit
Samstagmorgen von 1,2 Meter auf auf 5 Meter pro Tag zugenommen.
Dass vom Gletscher eine Gefahr droht, wussten die Gemeinde-behörden
bereits seit Jahren. In -Absprache mit Fachleuten haben sie deshalb
Massnahmen ergriffen. So steht der Gletscher seit 2014 -unter Beobachtung
- bereits im -Oktober 2014 war eine Sperrung ausgesprochen worden.
Diese Woche stieg die Gefahr: Wegen der jüngsten Bewegungen
an der Gletscherzunge wurde am Donnerstagabend zunächst eine
Radarüberwachung installiert. -Dabei stellte sich heraus, dass
der Gletscher aktuell mit einer Fliessgeschwindigkeit von bis zu 130
Zentimetern pro Tag unterwegs ist.