Sowohl Trump als auch Putin in den Ferien:
Trump wird als "faul verspottet":
Blick:
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"Lazy Boy" lautet der Titel der neusten Ausgabe des US-Magazins
"Newsweek". Man sieht einen Präsidenten im TV-Sessel*, mit Chips
und Fast Food auf dem Schoss.
Darunter der Spruch: "Donald Trump ist gelangweilt und müde. Stellt
euch vor wie schlecht er sich fühlen würde, wenn er mal
arbeiten würde.
Und das Magazin zählt Trumps Errungenschaften auf:
- SECHS Monate im Oval Office
- 40 Tage in Golf Clubs
- NULL wichtige Legislaturziele erreicht.
Ob Trump aufs Cover reagieren wird? Zeit hätte er, schliesslich
ist er soeben in seine 17-tägigen Ferien aufgebrochen. Obwohl er
im Wahlkampf mehrfach versprochen hatte, nie Ferien zu machen - weil es
so viel Arbeit gäbe.
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Während Trump golft, ist Putin am fischen. Natürlich
oben ohne:
20 Min:
Da ist er wieder, der nackte Oberkörper des russischen
Präsidenten. Mit ausgebreiteten Armen steht Wladimir Putin auf
einem Floss in der Sommersonne im tiefsten Sibirien, einen dicken Fisch
in der linken Hand. "Seht her, was für ein toller Hecht!", scheint
die Pose beim Angeln in der Republik Tuwa zu sagen.
Wie kaum ein anderes Staatsoberhaupt liebt der 64-jährige
Putin die medienwirksame Inszenierung seines Körpers und seiner
Männlichkeit. Unvergessen sind seine Fotos als Reiter mit freiem
Oberkörper, sein Auftritt als Biker in Lederkluft oder als Taucher,
der antike Tongefässe aus den Tiefen des Gewässers fischt. Auch
als knallharter Eishockey-Spieler und als Judoka setzt sich der etwa 1,72
Meter grosse Kremlchef und Träger eines Schwarzen Judo-Gürtels
gern in Szene.
Dieses Jahr also zwei Tage Kurzferien im Süden Sibiriens. In
vergnüglicher Runde mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu und
zwei Gouverneuren lässt sich Putin buchstäblich die Sonne
auf den Pelz scheinen. Ein wenig schüchtern sitzt der ebenfalls
obenrum entblösste Minister neben ihm, während Putin seinen
muskulösen Torso bräunt und mit ausgestreckten Armen die
Sonne grüsst.
"Das war ein sehr kurzer aber reichhaltiger Urlaub", erzählt
Kremlsprecher Dmitri Peskow Agenturen über den Ausflug von Anfang
August. Putin sei unter anderem im See geschwommen, Motorboot und Quad
gefahren, ein vierrädriges Geländemotorrad. Zwei Stunden habe
Putin im Taucheranzug mit einer Harpune einen Hecht gejagt. "Zwei Mal
habe ich auf ihn geschossen, beim ersten Mal hat es nicht gereicht",
sagt Putin der "Komsomolskaja Prawda" zufolge.
Nach einem Angelausflug 2013 mit Schoigu und Regierungschef Dmitri
Medwedew hatte der Kreml Bilder von einem stolzen Putin gezeigt, der
einen 21 Kilogramm schweren Hecht aus dem Wasser gezogen hat. Ob er den
Rekord diesmal eingestellt hat, war sich Peskow nicht sicher.
(...)
Während sich Trump in den Ferien beim Golfen ablichten lässt,
geriert sich Putin mit Oben-ohne-Auftritten wie ein Rockstar unter
den Staatsmännern. Gerade vor der nahenden Präsidentenwahl
dürften solche Bilder auch der Image-Pflege dienen. Zwar hat Putin
noch immer nicht gesagt, ob er im März 2018 für eine weitere
sechsjährige Amtszeit kandidiert. Doch alles andere wäre
für Moskauer Experten eine Überraschung.
Innenpolitisch sitzt Putin fest im Sattel, weit über 80 Prozent
liegen seine Umfragewerte. Die Wirtschaftskrise nähert sich
der Regierung zufolge dem Ende, Russlands im Westen kritisierter
Militäreinsatz in Syrien wird in der Heimat kaum hinterfragt. Tassen
und T-Shirts mit Putins Konterfei auf Moskauer Märkten befördern
den Hype um den starken Mann im Kreml, der im Oktober 65 wird.
Dabei spielt durchaus mit rein, dass Kritik an Putin im staatlich
kontrollierten Fernsehen nicht vorkommt und auch der Opposition kaum
Sendezeit gewidmet wird. Umso mehr dürften die Angelbilder von
Putin einschlagen.
Putin habe beim Tauchen eine GoPro, eine wasserdichte Videokamera,
am Kopf getragen. "Es gibt einzigartige Bilder von der Jagd auf den
Hecht", sagt Peskow. Das Material solle in Kürze dem Fernsehen zur
Verfügung gestellt werden - ohne Zensur, sagt er.