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www.rhetorik.ch aktuell: (08. Mai, 2017)

Macron gewinnt.

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Macron ist der neue Präsident Im Vorfeld hiess es: Wenn Le Pen nicht völlig untergeht, hat sie auch gewonnen. Und wenn Macron nicht überwältigend gewinnt, hat er auch verloren.

Quelle: NZZ
Aus NZZ:
Für Macron könnte sich der Sieg indes als bitter entpuppen. In der Einschätzung der meisten hiesigen Auguren werden die meisten Bürger, die für ihn stimmen werden, das nur "par défaut" tun, das heisst aus Mangel an Alternativen. Das Beste an Macron sei, dass er nicht Le Pen sei, meinte ein Kommentator sarkastisch. Tatsächlich begegnen die meisten Franzosen Macron, einem früheren Bankier und Ziehsohn Hollandes, wegen seines Werdegangs und seiner angeblich zu EU- und marktfreundlichen Haltung mit Skepsis. Zwar kann Macron von einem "republikanischen Schulterschluss" der politischen und wirtschaftlichen Eliten gegen den extremistischen Front national profitieren. Doch dieser Damm ist rissig geworden.
Quelle
Aus NZZ
Der neue Präsident kann nicht mit einer soliden Mehrheit im Parlament rechnen, er wird auf Bündnisse angewiesen sein. Dabei zeichnen sich unklare Kräfteverhältnisse ab. Das öffnet ein weites Feld für parteipolitische Ränke. Zu erwarten ist viel taktisches Lavieren, strategisches Marschieren dürfte geradezu unmöglich sein. Die Bürgerlichen und die Sozialisten haben mit dieser Präsidentenwahl einen schweren Schlag erhalten. Doch ist damit zu rechnen, dass sie sich in der Parlamentswahl vielerorts behaupten können. Sie sind aus dem politischen Kräftespiel keineswegs ausgeschaltet. Zudem haben sie einen Erfahrungsvorsprung vor den neuen Kräften um Macron und Le Pen. Aber sie müssen sich neu erfinden, wenn sie überleben wollen. Ein Projekt, das sich auf Machterhaltung und Machtverwaltung beschränkt, ist auf Dauer zu wenig.
20 Min
Emmanuel Macron ist der neue Präsident Frankreichs. Der pro-europäische Linksliberale siegte in der Stichwahl am Sonntag mit grossem Abstand vor der rechtspopulistischen Kandidatin Marine Le Pen. Macron appellierte einer ersten Rede an die Einheit Frankreichs. Er wolle die Spaltung des Landes überwinden, sagte der 39-Jährige in Paris. "Ich kenne die Wut, die Angst und die Zweifel" der Franzosen. Sein Ziel sei es, "die Einheit der Nation zu sichern" und die Bürger wieder mit Europa auszusöhnen. Marine Le Pen gestand ihre Niederlage ein und gratulierte Macron zum Wahlsieg. Sie kündigte ihm aber wenige Wochen vor der im Juni anstehenden Parlamentswahl eine harte Opposition ihrer Partei Front National an. "Frankreich hat die Kontinuität gewählt", sagte Le Pen, die Macron immer wieder als Erbe des scheidenden sozialistischen Präsidenten François Hollande tituliert hat. Der Sieg ihrer Partei sei historisch, sagte sie. Die Partei müsse sich nun aber erneuern, damit sie eine neue politische Kraft werden könne. Macron kam auf mindestens 65,5 Prozent der Stimmen, Le Pen erhielt 34,5 Prozent. Tausende Macron-Anhänger jubelten nach Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen im grossen Innenhof des Louvre-Museums im Herzen der Hauptstadt. Macron wird das jüngste Staatsoberhaupt seit Napoleon. Die Nachfolge des scheidenden Amtsinhabers François Hollande wird er spätestens am kommenden Sonntag antreten. Macron plant sozialliberale Reformen in Frankreich und will die Zusammenarbeit in der EU und in der Eurozone vertiefen. Der Ausgang der Wahl ist nicht nur wegweisend für die französische Politik der kommenden Jahre. Der Urnengang galt auch als Schicksalswahl für Europa: Le Pen hatte ein Referendum über einen EU-Austritt Frankreichs angekündigt und ist gegen den Euro. Auch wenn Le Pen nicht in den Élyséepalast einzieht, hat sie das politische Gefüge in Frankreich massgeblich auf den Kopf gestellt. Der 48-Jährigen ist es gelungen, den FN als eine für viele Franzosen wählbare nationalistische Partei zu etablieren. Macron muss nun ein gespaltenes Land einen und vor allem die enttäuschten Nicht-Wähler überzeugen. Dafür bleibt ihm wenig Zeit, denn bereits am 11. und 18. Juni steht die Parlamentswahl an. Macron wird versuchen, eine eigene Mehrheit zu erringen. Obwohl seine Bewegung "En Marche!" erst vor einem Jahr gegründet wurde und ihr der Unterbau einer etablierten Partei fehlt, sind einige Meinungsforscher überzeugt, dass dies gelingen könnte. Voraussetzung dafür ist auch eine hohe Wahlbeteiligung. Erstmals bestritten eine Stichwahl zwei Kandidaten, die weder den Konservativen noch den Sozialisten angehören. Amtsinhaber Hollande ist so unbeliebt wie keiner seiner Vorgänger und war gar nicht erst für eine zweite Amtszeit angetreten. Den Sieg Macrons nannte Hollande ein Zeichen der Einheit. Die grosse Mehrheit der Bürger wolle sich um die Werte der Republik versammeln und ihre Zugehörigkeit zur EU zeigen. Blick:
Frankreichs Präsident heisst Emmanuel Macron, er ist mit 39 Jahren der jüngste der Geschichte. 65,8 Prozent der Franzosen wählten ihn laut letzten Hochrechnungen, die rechtsextreme Marine Le Pen erhielt nur 34.2 Prozent. Ein glasklares Resultat. Die Bedeutung ist nicht hoch genug einzuschätzen. Macrons Programm ist Europa. Er brennt für die europäische Idee. Er kämpft für eine starke EU. Er will die Union, die von vielen bereits abgeschrieben wurde, zu neuer Blüte bringen. Le Pen hingegen verachtet alles Ausländische, alles Internationale. Sie wollte Frankreich aus der EU brechen - ihr Programm ist der Isolationismus: Make France great again.

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