Der Oekonom
Seth Stephens-Davidowitz hat ein Buch geschrieben:
"Jedermann lügt, Daten und was das Internet über uns sagt".
Man weiss heute, dass soziale Medien uns unglücklich machen. Der
Grund ist, dass auf Facebook beschönigt wird. Wenn man in einem
sozialen Netzwerk herumstöbert, dann sind immer alle so nett und
zufrieden und erfolgreich und gescheit.
Stephens-Davidowitz hat gestern in der
NYT ein paar Beispiele gegeben:
- Die Amerikaner waschen sechs mal mehr Geschirr als dass sie Golf gespielt, es
gibt aber zwei mal mehr tweets ueber Golf als übers Tellerwaschen.
- Das Tabloid "National Equirer" hat eine 3 mal groessere Auflage als
"The Atlantic". Auf Facebook ist aber "The Atlantic" 45 mal populärer.
- Auf sozialen Medien wird der Satz "Mein Mann ist .." folgendermassen
ergänzt: "der Beste", "mein bester Freund", "grossartig", "der groesste",
"so herzig". Auf kommt nur "grossartig" in den ersten 5 Vorschlaegen:
die anderen sind "Ein Trottel", "Nervig", "Schwul" oder "bösartig".
- Während auf Sozialen Medien jedermann in den Ferien zu weilen
scheint, gibt Google ein anderes Bild. Wenn man eingibt "Ich bin immer"
dann kommt: "müde". oder "Ich habe immer", dann kommt "Durchfall".
Versuchen Sie es selbst! Auf google.de oder google.ch kommt auf
"ich habe immer", der Treffer" "Angst", "Pech", "Hunger", "Durst".
Auf Mein Mann ist, kommt: "impotent", "schlecht im Bett", "verhindert", "schwul".
Auf meine Frau ist, kommt: "pfarrerin", "schwanger"
"depressiv", "faul". Übrigens kommt "meine Frau ist
Pfarrerin so oft, weil es eine
TV Serie gibt.
Auch wichtig ist, dass man bei der Suche nicht eingeloggt ist. Google selbst
ist eine Art soziales Netzwerk. Wenn man eingeloggt ist, kriegt man, je nach
Profil etwas anderes.
Auf jeden Fall, so nach Stephens-Davidowitz, zeigt die
Suchmachine, dass das Leben der meisten nicht mit dem geschminkten Facebook
Image übereinstimmt. Für den Okonomen ist das eine Erleichterung.
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