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www.rhetorik.ch aktuell: (06. Mai, 2017)

Marathon in 2 Stunden?

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Die zwei Stunden Marke beim Marathon ist noch nicht geknackt. Man ist jedoch schon nahe dran. Ein Team von Kenianer haben beim Nike "Breaking2" Projekt fast die magische Zeit erreicht. Einer der Läufer, Kipchoke brauchte 2 Stunden und 24 Sekunden. Die Läfer hatten spezielle Marathon Shuhe und rannten in Monza auf einem 4km langen Rundstrecke. Die Aktion war natürlich eine Werbeaktion für Rennschuhe.
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20 Min vom 5. Mai:
Zwei Jahre bevor Nike seine Pläne vorstellte, nahm sich ein Forscherteam um Sportwissenschaftler Yannis Pitsiladis vor, die 2-Stunden-Schallmauer zu durchbrechen. Der Name des Vorhabens: "Sub2". Als prominentes Gesicht wurde der äthiopische Läufer Kenenisa Bekele verpflichtet, der den Weltrekord über 5000 und 10'000 Meter hält. Als Deadline für den Rekord wurde das Jahr 2019 gesetzt. Jetzt machen sich gleich drei Läufer daran, diese Marke zu unterbieten. Sie wollen am kommende Wochenende auf dem Rundkurs von Monza nicht nur Kimettos Rekord knacken, sondern auch die magische Marathon-Schallmauer durchbrechen, die bei zwei Stunden liegt. Um das zu schaffen, müssten die Athleten auf den 42,195 Kilometern durchschnittlich schneller als 21 km/h laufen. Auf sich allein gestellt sind die drei bei ihrem Vorhaben nicht: Sie werden von Nike unterstützt und gefördert. Für den US-Sportartikelhersteller ist es nämlich keine Frage des "ob", sondern des "wie": Schon seit Jahren erforscht das Unternehmen zusammen mit Wissenschaftlern, was es braucht, um die magische Marathon-Marke zu unterbieten. Im Dezember 2016 schliesslich stellten die Verantwortlichen das Projekt "Breaking2" und die drei auserkorenen Läufer vor: Olympia-sieger Eliud Kipchoge (Kenia), der zurzeit stärkste Marathonläufer mit einer Bestzeit von 2:03:03 Stunden; Lelisa Desisa (Äthiopien), der 2013 sowohl den Dubai- als auch den Boston-Marathon gewann; und Zersenay Tadese (Eritrea), Weltrekordhalter über die Halbmarathondistanz in 58:23 Minuten. Die Auswahl ist klug getroffen: Alle drei stammen aus Ostafrika, sind um die 1,70 Meter gross und um die 54 Kilogramm leicht. Damit profitieren sie von einer grösseren Hautfläche im Verhältnis zum Körpervolumen als grosse Marathonläufer. Konkret heisst das: Sie können die produzierte Hitze besser abgeben und darum länger schnell rennen. Tadese punktet zusätzlich mit einer physischen Eigenheit, die in den Bereich der Laufökonomie fällt: Er muss weniger Energie aufbringen, um ein hohes Tempo zu halten. Laut einer Studie aus dem Jahr 2007 hat er "einen der tiefsten (wenn nicht sogar den tiefsten aller) jemals veröffentlichten Werte" punkto Energieverbrauch beim Rennen. Das dürfte ihm am Wochenende zugute kommen. Auch abseits der Athletenauswahl überlässt Nike bei dem Vorhaben nichts dem Zufall: So begleiteten die Verantwortlichen das Training und entwickelten aufgrund der dabei gewonnenen Erkenntnisse spezielle Kleidung und für die Athleten massgeschneiderte, ultraleichte Schuhe. Ausserdem wählten sie Marathon-Strecke und -Termin mit Bedacht und stellten auch taktische Überlegungen an (siehe Bildstrecke). Während manche dem Lauf am Wochenende entgegenfiebern, sehen andere das Ganze kritisch: Einige monieren, dass sich "Breaking2" nicht an das offizielle Marathon-Reglement des internationalen Leichtathletik-Verbands IAAF hält. Somit könnte eine neue Rekordzeit gar nicht offiziell gewertet werden. Andere, wie der deutsche Marathonläufer Phillipp Pflieger, werten die Jagd nach der neuen Bestmarke als falschen Ansatz: "Diese PR-Nummer wird in einer Zeit durchgezogen, in der Doping in der Weltspitze allgegenwärtig ist", sagt er zu Wired.de. Pflieger spielt damit auch auf den Skandal um das Nike Oregon Project (NOP) an. Dabei werden die besten Langstreckenläufer der Welt zu noch besseren Leistungen angetrieben. Dies jedoch auch unter Anwendung "riskanter Prozeduren", wie es laut "Spiegel" in einem Untersuchungsbericht der US-Anti-Doping-Behörde Usada heisst. Ob Doping auch beim aktuellen Projekt eine Rolle spielt, wird sich zeigen. Nötig hätten es Sportler und Unternehmen bei der ganzen geleisteten Vorarbeit allerdings nicht.

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