Die Schweiz ist auf den Bandwagon
gesprungen und hat Ideen aufzuzeigt, warum das Land ein
attraktiver Ort für den neuen Präsidenten Trump sein könnte.
Im Anschluss an die Sendung eines niederländischen
TV-Programms, hat die SRF sich als Nr. 2 zu bewerben. Weil Amerika
Nummer 1 ist, wie Trump das bei seiner Einweihung Rede am 20. Januar
gesagt hat. Es gibt jetzt sogar eine Website für
die Videos aus den verschiedenen Ländern Rund um die EU
(und nun auch die Schweiz), von denen jeder seinen Anspruch auf
den zweiten Platz verteidigt.
Und was hat die Schweiz in ihrem Vorschlag zu Trump anzubieten?
Es ist das "sexiest" Land in Europa, die
Video setzt fort, eine der Tugenden der Schweiz sei, dass die Frauen
das Stimmrecht erst 1970 erhielten und an einigen Orten erst in den
Neunzigerjahre.
Amerika ist die Nummer eins - das hat US-Präsident Donald Trump (70)
klargestellt. Seit rund einer Woche buhlen nun aber mehrere Länder
in Europa mit Satire-Videos um den zweiten Platz. Ganz vorne im Rennen:
die Schweiz. Das Video des Satirikers Dominic Deville (42) wurde auf
Youtube bereits mehr als 3,5 Millionen mal angesehen - das ist beachtlich
für Schweizer Verhältnisse.
"Ich selbst bin zwar nicht so Internet-affin, aber mein Team ist
euphorisch bis ekstatisch", sagt Deville zu BLICK. Brisant: Mit dem
Clip hängt Deville sogar Jan Böhmermann (35) ab. Der deutsche
Satire-Star hatte Late-Night-Komiker in ganz Europa aufgerufen, ebenfalls
Trump-Videos über ihre Länder zu machen. Böhmermann kratzt
lediglich an der 2,5-Millionen-Marke.
Siegessicher (und mit einem Lachen) richtet sich Deville nun an seinen
Kollegen: "Ich verlange von Jan Böhmermann, dass er seine Kandidatur
zurückzieht und unseren verdienten zweiten Platz anerkennt."
"Schweiz Tourismus soll sich melden"
Und noch eine Forderung hat der Satiriker: "Ich warte darauf, dass sich
Schweiz Tourismus bei uns meldet und einen kleinen Obolus für diese
Image-Kampagne abdrückt."
Wobei es im Clip freilich nicht nur um die Sonnenseite der Schweiz geht.
"Wir lieben es ebenfalls, unsere Frauen schlecht zu behandeln",
sagt die Trump-Stimme aus dem off. "Wir lassen sie erst seit 1971
abstimmen. Mancherorts gar erst seit 1990". Oder: "Wir lieben Gold. Im
Zweiten Weltkrieg haben wir es für die Juden aufbewahrt. Sie
sind nie zurückgekommen - merkwürdig - also haben wir es
eingeschmolzen. Wie Fondue."
Wieso der Erfolg? "Der Clip ist uns wirklich gelungen", sagt Deville
nicht ohne Stolz. "Ich muss aber auch sagen, es war eine dankbare
Aufgabe. Kaum ein anderes Land ist so klischeebeladen wie die Schweiz."
Er habe mit seinem Autorenteam der SRF-Sendung "Deville Late Night"
aus dem Vollen schöpfen können. Eurovision Trump Contest
Den Anfang machte der niederländische Komiker Arjen Lubach (37) mit
einem witzigen Bewerbungs-Video vor gut einer Woche. Der Clip ist mit 18
Millionen Views immer noch unangefochtener Spitzenreiter. Am Donnerstag
schliesslich legte Jan Böhmermann nach und veranstaltete in seiner
ZDF-Show "Neo Magazin Royale" gleich eine Art "Eurovision Song Contest"
für Trump-Videos.
Sogar eine Website hat das Böhmermann-Team dafür
eingerichtet. Auf "everysecondcounts.eu" sieht man: Auch Portugal,
Dänemark und Belgien haben bisher satirische Trump-Videos über
ihre Länder beigesteuert. Abgesehen von den Holländern, die
einen grossen zeitlichen Vorsprung haben, hat die Schweiz die Nase vorn.
Ob der Schweizer Clip das Original noch einholt? "Als grosser Fan
einer guten Idee habe ich grossen Respekt vor den Holländern",
sagt Deville. "Ich glaube, bevor wir sie überholen, würde
ich den Clip von Youtube löschen lassen."