Eine von China gekaperte US Wasserdrone hat die Aufmersksamkeit der Medien
auf das südchinesische Meer gelenkt, wo China ein Meergebiet für sich
beansprucht und fleissig künstliche Inseln baut. Der Vorfall war aber
ausserhalb der "Neun Strich Linie" passiert, was eine besondere Provokation ist.
Der
Spiegel:
Das Wo ist besonders heikel: Die Drohne, die der US-Marine gehört,
wurde von dem amerikanischen Forschungsschiff "USNS Bowditch" 50 Seemeilen
nordwestlich der philippinischen Subic-Bucht im Südchinesischen Meer
ausgesetzt, von dem China etwa 80 Prozent für sich beansprucht. Das
Gebiet liegt zwischen China, Malaysia, den Philippinen und Vietnam. Dort
erstreckt sich eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt. Ein
Internationaler Gerichtshof in Den Haag hat die Ansprüche Pekings
im Juli dieses Jahres zurückgewiesen.
China ignoriert das Urteil, das nicht bindend ist, und lässt dort
Inseln aufschütten; Streitkräfte errichten Häfen und
Flugpisten und stationieren Raketen.
Gleichzeitig haben die USA als Verbündete der Philippinen - die
ebenfalls Ansprüche auf das Gebiet erheben - ihre Präsenz in
der Region verstärkt. In den vergangenen Monaten häuften
sich Zwischenfälle im Luftraum, bei dem sich amerikanische
Aufklärungsflugzeuge und chinesische Jagdflieger gefährlich
nahekamen.
Chinesische Staatsmedien haben Washington mehrfach gewarnt, die Region
nicht zu einem "Pulverfass" werden zu lassen. Die Untersuchungen
des Wassers durch die US-Forscher empfindet China als Affront -
wenngleich der Einsatz von Drohnen dort nicht neu ist. Für das
kommende Jahr hat Washington mehr als acht Milliarden Dollar für die
Weiterentwicklung von unbemannten Unterwasserfahrzeugen eingeplant. Was
nun anders gelaufen ist: Zum ersten Mal hat die Volksrepublik eine
US-Sonde im Südchinesischen Meer beschlagnahmt.
Warum? "Die Chinesen wollten den USA zeigen, dass sie in der Lage sind,
die US-Aktivitäten im Südchinesischen Meer abzuwehren",
sagt Wang Yi Wei, Professor für internationale Beziehungen an der
Renmin Universität, der "South China Morning Post". Die Chinesen
hätten sich offenbar bedroht gefühlt und sähen ihre
Interessen verletzt, sagt Zhao Xiao Zhou der Zeitung. Er gehört
der chinesischen Akademie der Militärwissenschaft an und meint:
"Wir müssen keine Drohne sicherstellen, um zu wissen, was sie tut."
NYT:
berichtet auch über die Kommandoposten von China auf Spratil und Johnson Riff.
Sie zeigen eindrücklich die Militarisierung der Südchinesischer See:
Quelle: CSIS Asia Maritime Transparency
Initiative/DigitalGlobe, November 29, 2016
auf
NYT.
Sowie auch auf Johnson Riff:
Ein älteres Bild von 2015 zeigt, wie die Inseln
gebaut werden:
Quelle vom September 2015.