In der
Washington Post erschien ein Artikel der
Linguistikerin Deborah Tannen von der Georgetown University.
Sie kommentiert über das Phänomen, dass heute
private Gespräche oder Diskussionen oft an die Öffentlichkeit gelangen.
Sowohl Donald Trump als auch Hillary Clinton mussten das im Wahlkampf lernen.
Ein Gespräch von Bush in einem Bus wurde aufgezeichnet und ist nun publik.
Die strategische Email Korrespondenz von Clinton ist dank Wikileaks publik.
Im Zeitalter, wo jedes Handy eine Wanze sein kann, Wohnzimmer mit "intelligenten" Geräten
ausgestattet sind,
die alles Gesprochene auf einen Server übertragen werden kann,
und emails auf Cloud Servern gespeichert sind, da ist
es schwierig geworden, eine Privatsphäre zu behalten.
Im Artikel wird richtig bemerkt, dass jedermann, ohne Ausnahme, in verschiedenen Umgebungen,
verschieden spricht. Man spricht zum Chef anders als zum kleinen Bruder oder der Grosstante.
Und es gäbe auch kein Mensch, der, wenn man all die Konversationen gleichzeitig
ausstrahlte, als Heuchler, oder gar als Lügner dargestellt würde.
Tannen fragt, warum man sich heute überhaupt das Recht nimmt, illegal erhaltene Emails
oder Gespräche an der Öffentlichkeit und in den Medien zu diskutieren.
Richard Nixon wurde wegen Watergate impeached. Es war vielleicht der Akt des Einbruchs, der
damals noch nötig war. Heute muss nur ein Computer gehackt werden. Das Abhören und
Ausspionieren ist zur Normalität geworden.