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www.rhetorik.ch aktuell: (17. Sep, 2016)

Der muede Bundespräsident

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Bundespräsident Schneider-Ammann wirkte im Ständerat müde, unkonzentriert. Er sprach im Ständerat häppchenweise mit langen Pausen. Er wirkte abwesend, als führe er einen Dialog mit seinem Notizblock. Der wirre Auftritt irritierte die Anwesenden. Angenommen er war übermüdet. Er hätte so nicht vors Publikum treten dürfen. Wenn ein Politiker nicht einige Minuten voll konzentriert und präsent sprechen kann, sollte er sich besser krank melden.


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Das Bundespräsidium sei kein leichter Job, sagte der Tessiner Nationalrat und FDP-Fraktionspräsident Ignazio Cassis in der "Samstagsrundschau" von Radio SRF. Zudem habe Schneider-Ammann in den vergangenen Jahren viel reisen müssen und zu Beginn des Sommers einen Unfall mit Rippenbruch erlitten. "Er ist einfach müde wie jeder Mensch müde ist, wenn man zu viel macht": FDP-Fraktionspräsident Ignazio Cassis über Johann Schneider-Ammann. "Er ist einfach müde wie jeder Mensch müde ist, wenn man zu viel macht": "Er ist tatsächlich müde", sagte Cassis. In seinen letzten Auftritten im Parlament habe er aber den Eindruck erweckt, voller Kraft zu sein. "Ich glaube, es geht ihm wirklich gut - er ist einfach müde, wie jeder Mensch müde ist, wenn man zu viel macht." Der Gesundheitszustand des 64-jährigen freisinnigen Bundespräsidenten hat in den vergangenen Tagen zu einigen Spekulationen geführt. Parlamentarier und Medien teilen Cassis' Einschätzung von Schneider-Ammanns kraftvollem Auftritt nicht. So berichtete etwa die Westschweizer Zeitung "La Liberté" am Mittwoch, der Bundespräsident habe am Vortag im Ständerat extrem müde gewirkt und Aussetzer gehabt. Der "Blick" fragte am Samstag, ob er "einfach müde oder amtsmüde" sei und zitierte besorgte Parlamentarier. "Ich mache mir Sorgen um seine Gesundheit, aber er muss selbst wissen, wie er damit umgehen will", sagt SVP-Ständerat Peter Föhn im "Blick". Der Bundespräsident wirke "sehr erschöpft", das Präsidialjahr beanspruche ihn offenbar sehr. Andere Parlamentarier glauben, dass Schneider-Ammann unter einem dauernden Jetlag leide. "Er nimmt sein Amt überaus ernst und gönnt sich womöglich zu selten ein Time-out", so ein CVP-Ständerat. Viele denken auch laut über einen frühzeitigen Rücktritt des bis 2019 gewählten Wirtschaftsministers nach. Er könnte bereits 2017 - nach Ende seines Präsidialjahrs - aufhören, so die These. "Mir kommt er hin und wieder wie ein Mitarbeiter vor, der innerlich schon gekündigt hat", sagt Föhn in der Zeitung. Noé Blancpain, Schneider-Ammanns Pressechef, beschwichtigt und macht einen hartnäckigen Husten, den sich der Bundespräsident nach einem Rippenbruch geholt hat, sowie die dichte Agenda und die vielen Auslandreisen für die Erschöpfung seines Chefs verantwortlich. "Die lange Rekonvaleszenz bringt auch eine gewisse Müdigkeit mit sich, wie dies am Dienstag der Fall war", sagt Blancpain im "Blick", "ein Rücktritt auf Ende Jahr ist überhaupt kein Thema." Schneider-Ammann trifft sich am Montag in Zürich mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Beim Treffen dürfte es unter anderem um die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative gehen.

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