aus Zürich hat sich auf seinem Auto einen Scherz erlaubt: Ein Aufkleber macht
den Anschein, dass es sich um ein Auto der Stadt Zürich handelt. Der Text
"Stadt Zürich - Amt für Ironie" ist sicher nicht im Beamten Deutsch abgefasst.
Obwohl Meyer schon einmal angemahnt worden
ist, den Kleber zu entfernen, konnte er das bisher ignorieren.
Das erste mal ist Meyer "ein Baum aufs Auto gefallen".
Was meinte
Wenn das nicht "Ironie" ist! Vielleicht darf Meyer seinen Kleber behalten.
Ein Leser-Reporter fuhr am Mittwochabend auf der Schweighofstrasse in
Richtung Strassenverkehrsamt. Als er an einem Lichtsignal warten musste,
beobachtete er etwas Merkwürdiges: Neben ihm stand ein weisses,
unscheinbares Auto. Auf diesem stand geschrieben:
"Stadt Zürich - Amt für Ironie.
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"Ich fragte mich: "Was ist denn das?", sagt der Leser-Reporter. Weil
er nicht glauben konnte, dass es wirklich ein Amt für Ironie gibt,
machte er sich im Internet darüber schlau.
Und er fand tatsächlich etwas: Der Aufkleber sorgte vor zwei Jahren
für Schlagzeilen. Damals hat Thomas Meyer, ein Zürcher
Schriftsteller, den Aufkleber der städtischen Dienstautos
übernommen und auf eine lustige Weise abgeändert. Grund:
"Ich sah überall Fahrzeuge von allen möglichen Ämtern
und dachte eines Tages, es fehlt noch eines für Ironie", sagte Meyer.
Die Stadt Zürich ermahnte Meyer damals, den Aufkleber zu entfernen.
Grund: Die perfekt nachgeahmte Aufschrift mit städtischem
Emblem verstosse gegen das Wappenschutzgesetz, und es bestehe eine
Verwechslungsgefahr, da im ersten Moment nicht erkennbar sei, dass es
sich um einen Witz handelt.
Zur gleichen Zeit ging das weisse Auto von Meyer kaputt. Ein Baum sei ihm
aufs Auto gefallen. "Die Polizistin, die den Fall aufnahm, sagte mir,
dass sich die Rechtsabteilung der Stadt bereits mit meinem Aufkleber
beschäftige", so Meyer.
Wie es aussieht, hat es nicht viel gebracht. Meyer entfernte den Aufkleber
nicht und fährt bis heute damit herum. "Ich habe mich über
das Wappenschutzgesetz informiert und juristischen Rat geholt", sagt
Meyer. Er sei zum Schluss gekommen, dass der Aufkleber nicht gegen
das Gesetz verstosse, weil er ihn nicht kommerziell nutze und weil
es nicht herabsetzend sei. Er findet gar das Gegenteil: "Es macht die
Bürokratie sympathisch."
Das würden auch die Reaktionen zeigen: "Die Leute finden es
lustig", sagt Meyer. "Ich kriege dafür oft von Fussgängern und
Autofahrern einen Daumen hoch." Er sehe dementsprechend keinen Grund,
den Aufkleber zu entfernen: "Er ist und bleibt weiterhin sichtbar."
Bei der Stadt Zürich ist man darüber nicht begeistert:"Ich
finde es nicht besonders lustig oder kreativ. Der Missbrauch von
hoheitlichen Zeichen ist nicht witzig", sagt Christina Stücheli,
Leiterin Kommunikation der Stadtkanzlei. Denn: Der Auftritt eines solchen
Aufklebers dürfe die Bürger nicht in die Irre führen.
Damals sei man nicht rechtlich gegen den Aufkleber vorgegangen,
weil die Stadt davon ausgegangen sei, dass sich das Problem wegen
der Beschädigung des Autos von selbst gelöst habe, sagt
Stücheli weiter. "Ausserdem hat der Halter vor zwei Jahren in
Aussicht gestellt, dass er den Aufkleber verändern werde." Ob
die Stadt erneut ein Auge zudrückt? Stücheli sagt bloss:
"Der Autoinhaber entfernt den Aufkleber am besten."