Rhetorik.ch

Knill+Knill Kommunikationsberatung

Knill.com
Aktuell Artikel Artikel Inhaltsverzeichnis Suche in Rhetorik.ch:

www.rhetorik.ch aktuell: (25. Jul, 2016)

Konsolidierung bei Webfirmen

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Microsoft kauft LinkedIn Quelle, Verizon kauft Yahoo. Eine weitere Konsolidierung bei Firmen, die mit Internet und Medien zu tun haben:


Heise:
Als Yahoo gegründet wurde, waren Google und Facebook noch nicht einmal in Planung. Das weltweite Web war 1994 so jung, dass man die Seiten wie in einem Telefonbuch nach Themen ordnen konnte. Die Stanford-Studenten Jerry Yang und David Filo machten genau das mit "Jerry und Davids Wegweiser für das World Wide Web". Wenig später änderten sie den Namen in Yahoo, eine augenzwinkernde Abkürzung für "Yet Another Hierarchically Organized Oracle" (Noch ein hierarchisch geordnetes Orakel). Die Idee kam an, Yahoo wurde für viele Nutzer zur Startseite auf ihrem Weg ins Netz. Doch das Web wurde schnell zu gross für diese Art von Katalogisierung. Damit schlug die Stunde von Internet-Suchmaschinen wie Google, die Inhalte selbst erfassen und und nach einem Algorithmus sortieren. Yahoo versuchte sich auch in diesem Geschäft, konnte jedoch - wie allerdings alle anderen auch - nicht mit Google mithalten. Es war übrigens Yang gewesen, der den Google-Gründern Larry Page und Sergey Brin empfahl, ihre eigene Firma zu gründen, statt weiter zu versuchen, ihre Such-Formel für eine Million Dollar an damalige grosse Player wie Excite zu verkaufen. Es war einer der vielen Momente, in denen Yahoo-Bosse den Lauf der Geschichte der Internet-Branche hätten verändern können. Jahre später machte der damalige Yahoo-Chef Terry Semel noch einen Anlauf, Google für bis zu drei Milliarden Dollar zu kaufen - doch die inzwischen reiferen Gründer liessen ihn abblitzen. (...) Denn der Web-Pionier hat zwar nach wie vor hunderte Millionen Nutzer in seinen Diensten wie E-Mail oder News - liegt aber weit abgeschlagen hinter Google und Facebook im Geschäft mit Online-Werbung. Die Frage "Was ist Yahoo?" liess einen Chef nach dem anderen verzweifeln, das Tempo, mit dem angesehene Top-Manager verschlissen wurden, ist enorm. Yang, der Semel 2007 selbst an der Spitze ablöste, wird vor allem damit in Erinnerung bleiben, dass er ein rund 45 Milliarden US-Dollar schweres Übernahmeangebot von Microsoft ablehnte. Seine Nachfolgerin war Carol Bartz, die vom Chefposten beim Software-Spezialisten Autodesk kam und dort viel Respekt genossen hatte. Sie biss sich an Yahoo ebenfalls die Zähne aus. Auf sie folgte Scott Thompson, der binnen weniger Monaten wieder weg war, nachdem einem kritischen Investor auffiel, dass er seinen Lebenslauf geschönt hatte. Marissa Mayer an der Spitze Dann kam vor vier Jahren Marissa Mayer, die einen klaren Plan für Yahoo zu haben schien: Mehr Nutzer mit einem üppigeren Medienangebot anlocken, damit das Werbegeschäft wächst. Dafür baute sie News-Portale aus, engagierte bekannte Gesichter wie TV-Moderatorin Katie Couric und liess sogar die eingestellte Comedy-Serie "Community" im Netz wieder aufleben. Zusätzlich investierte sie in die Rückkehr zu einem eigenen Suchmaschinen-Geschäft: Unter ihren Vorgängern hatte Yahoo die eigenen Algorithmen eingestampft und die Arbeit an Microsoft ausgelagert. Und sie kaufte für eine Milliarde US-Dollar die Blogplattform Tumblr, um jüngere Nutzer zu gewinnen. Doch Mayers Rechnung ging nicht auf. Die Online-Werbung wanderte weiterhin vor allem zu Google und Facebook, das Mediengeschäft wurde inzwischen wieder eingedampft, allein die TV-Inhalte brachten Kosten von gut 40 Millionen US-Dollar. Auch Tumblr zündete nicht und rund zwei Drittel des Kaufpreises in der Bilanz fielen Wertberichtigungen zum Opfer. Falls die 40-Jährige nach der Übernahme gefeuert werden sollte, steht ihr immerhin eine Vergütung von rund 55 Millionen US-Dollar zu. Neben einer Abfindung in Höhe von drei Millionen US-Dollar in bar besteht das dicke Paket fast ausschliesslich aus Aktien. Auf Tumblr erklärte Mayer, dass sie bleiben möchte. Ob das die neuen Eigentümer aber überhaupt wollen, wird man erst noch sehen. (...)

Rhetorik.ch 1998-2016 © K-K Kommunikationsberatung Knill.com