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www.rhetorik.ch aktuell: (13. Feb, 2016)

Streit um das Anne Frank Tagebuch

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:


Das Tagebuch von Anne Frank gibt wegen Copyright Ansprüchen zu reden. Das Original aus dem Jahre 1947 in Holländischer Sprache ist veröffentlicht. Nun gibt es Streit: FAZ. Obwohl die Schutzfrist 70 Jahre nach dem Tod von Anne Frank ausgelaufen ist: Das Buch ist leicht auf dem Internet auch in anderen Sprachen, wie etwa in Deutsch oder Englisch zu finden. Der jetzige Kampf um die Verlängerung der Copyrightfrist wird ohne Zweifel die elektronische Buchverbreitung nur noch beschleunigen. Hier [PDF] ist etwa eine in den USA ziemlich verbreitete Version, die unter Fair use und zu Lehrzwecken verbreitet wird. Das heisst, dass sie nicht verkauft werden kann. Das Anne Frank Buch ist aber gerade wegen Copyrightansprüchen noch nicht auf der Gutenberg Bibliothek zu haben.


Hier ist etwa der erste Eintrag des Tagebuches einer verbreiteten e-Buch Version in Deutscher Übersetzung.
12. Juni 1942 Ich werde, hoffe ich, dir alles anvertrauen können, wie ich es noch bei niemandem gekonnt habe, und ich hoffe, du wirst mir eine grosse Stütze sein. 28. September 1942 (Nachtrag) Ich habe bis jetzt eine grosse Stütze an dir gehabt. Auch an Kitty, der ich jetzt regelmässig schreibe. Diese Art, Tagebuch zu schreiben, finde ich viel schöner, und ich kann die Stunde fast nicht abwarten, wenn ich Zeit habe, in dich zu schreiben. Ich bin, oh, so froh, dass ich dich mitgenommen habe! Sonntag, 14. Juni 1942 Ich werde mit dem Augenblick beginnen, als ich dich bekommen habe, das heisst, als ich dich auf meinem Geburtstagstisch liegen gesehen habe (denn das Kaufen, bei dem ich auch dabei gewesen bin, zählt nicht). Am Freitag, dem 12. Juni, war ich schon um sechs Uhr wach, und das ist sehr begreiflich, da ich Geburtstag hatte. Aber um sechs Uhr durfte ich noch nicht aufstehen, also musste ich meine Neugier noch bis Viertel vor sieben bezwingen. Dann ging es nicht länger. Ich lief ins Esszimmer, wo ich von Moortje, unserer Katze, mit Purzelbäumen begrüsst wurde. Kurz nach sieben ging ich zu Papa und Mama und dann ins Wohnzimmer, um meine Geschenke auszupacken. An erster Stelle warst du es, die ich zu sehen bekam und was wahrscheinlich eines von meinen schönsten Geschenken ist. Dann ein Strauss Rosen, eine Topfpflanze und zwei Pfingstrosen. Von Papa und Mama habe ich eine blaue Bluse bekommen, ein Gesellschaftsspiel, eine Flasche Traubensaft, der ein bisschen nach Wein schmeckt (Wein wird ja aus Trauben gemacht), ein Puzzle, Creme, Geld und einen Gutschein für zwei Bücher. Dann bekam ich noch ein Buch, "Camera Obscura", aber das hat Margot schon, darum habe ich es getauscht, selbst gebackene Plätzchen (von mir gebacken, natürlich, denn im Plätzchenbacken bin ich zur Zeit stark), viele Süssigkeiten und eine Erdbeertorte von Mutter. Auch einen Brief von Omi, ganz pünktlich, aber das ist natürlich Zufall. Dann kam Hanneli, um mich abzuholen, und wir gingen zur Schule. In der Pause bewirtete ich Lehrer und Schüler mit Butterkeksen, dann ging es wieder an die Arbeit. Ich kam erst um fünf Uhr nach Hause, weil ich zum Turnen gegangen war (obwohl ich nie mitmachen darf, da ich mir leicht Arme und Beine ausrenke) und für meine Klassenkameraden Volleyball als Geburtstagsspiel ausgesucht habe. Sanne Ledermann war schon da. Ilse Wagner, Hanneli Goslar und Jacqueline van Maarsen habe ich mitgebracht, die sind bei mir in der Klasse. Hanneli und Sanne waren früher meine besten Freundinnen, und wer uns zusammen sah, sagte immer: "Da laufen Anne, Hanne und Sanne." Jacqueline van Maarsen habe ich erst auf dem Jüdischen Lyzeum kennen gelernt, sie ist jetzt meine beste Freundin. Ilse ist Hanneils beste Freundin, und Sanne geht in eine andere Schule und hat dort ihre Freundinnen.


Nach EU-Recht läuft die Schutzfrist beim Urheberrecht jeweils am 1. Januar nach dem 70. Todestag eines Autors aus. Der Anne Frank Fonds im schweizerischen Basel, der die Rechte an dem Tagebuch hält, hatte allerdings vorab im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP mit rechtlichen Schritten gedroht, sollte #Das Tagebuch der Anne Frank" ohne Erlaubnis veröffentlicht werden. Nach Ansicht des Fonds, der von Annes Vater Otto Frank gegründet wurde, handelt es sich bei dem Tagebuch um ein posthum veröffentlichtes Werk, bei dem eine 50-jährige Schutzfrist vom Zeitpunkt der Veröffentlichung an gelte. Da der vollständige Text erst 1986 veröffentlicht worden sei, sei er noch bis 2037 urheberrechtlich geschützt. Bei diesem Text, diesem Zeugnis und was es darstellt, habe ich weiter die Überzeugung, dass es keinen anderen Kampf zu führen gilt, als den seiner Befreiung", rechtfertigte der Informationswissenschaftler Olivier Ertzscheid von der Universität Nantes in einem Vorwort die Veröffentlichung in seinem Blog. Es sei eine Würdigung dieses wichtigen Werkes, es ohne Beschränkungen zugänglich zu machen. Auch die grüne Abgeordnete Isabelle Attard veröffentlichte das Tagebuch in ihrem Blog. "Es lebe das Tagebuch der Anne Frank, es lebe die Urheberrechtsfreiheit", schrieb sie dazu, Die von Deutschland in die Niederlande ausgewanderte jüdische Familie Frank hatte sich seit 1942 in Amsterdam in einem Versteck aufgehalten, um den deutschen Besatzern zu entkommen. Während dieser Zeit bis zu ihrer Deportation schrieb die jugendliche Anne ihr Tagebuch, das nach dem Krieg entdeckt wurde. Ihr Vater Otto Frank, der Auschwitz überlebte und erst 1980 starb, veröffentlichte 1947 die Aufzeichnungen seiner Tochter, von denen er allerdings einige Seiten zerstörte. Das Tagebuch wurde inzwischen in 70 Sprachen übersetzt und mehr als 30 Millionen Mal verkauft.
Spiegel:
Der Informationswissenschaftler Olivier Ertzscheid von der Universität Nantes und die französische Grünen-Abgeordnete Isabelle Attard haben das "Tagebuch der Anne Frank" über ihre Internetseiten abrufbar gemacht. Sie stellten das Werk am Freitag im niederländischen Original ins Netz. Dabei verwiesen sie darauf, dass die Schutzfrist 70 Jahre nach dem Tod von Anne Frank im NS-Konzentrationslager Bergen-Belsen ausgelaufen sei. "Bei diesem Text, diesem Zeugnis und was es darstellt (...) habe ich weiter die Überzeugung, dass es keinen anderen Kampf zu führen gilt als den seiner Befreiung", rechtfertigte der Dozent Ertzscheid in einem Vorwort die Publikation in seinem Blog. Es sei eine Würdigung dieses wichtigen Werkes, es ohne Beschränkungen zugänglich zu machen. Die Abgeordnete Attard erklärte: "Es lebe das 'Tagebuch der Anne Frank', es lebe die Urheberrechtsfreiheit", schrieb sie dazu. Nach EU-Recht läuft die Schutzfrist beim Urheberrecht jeweils am 1. Januar nach dem 70. Todestag eines Autors aus. Der Anne Frank Fonds im schweizerischen Basel, der die Rechte an dem "Tagebuch" hält, hatte allerdings vorab im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP mit rechtlichen Schritten gedroht, sollte das "Tagebuch der Anne Frank" ohne Erlaubnis veröffentlicht werden. Nach Ansicht des Fonds, der von Annes Vater Otto Frank gegründet wurde, handelt es sich bei dem "Tagebuch" um ein posthum veröffentlichtes Werk, bei dem eine 50-jährige Schutzfrist vom Zeitpunkt der Veröffentlichung an gelte. Da der vollständige Text erst 1986 veröffentlicht worden sei, sei er noch bis 2037 urheberrechtlich geschützt. Die von Deutschland in die Niederlande ausgewanderte jüdische Familie Frank hatte sich seit 1942 in Amsterdam in einem Versteck aufgehalten, um den deutschen Besatzern zu entkommen. Während dieser Zeit bis zu ihrer Deportation schrieb die jugendliche Anne ihr Tagebuch, das nach dem Krieg entdeckt wurde. Ihr Vater Otto Frank, der Auschwitz überlebte und 1980 starb, veröffentlichte 1947 die Aufzeichnungen seiner



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