Es gab zwar schon länger Gerüchte. Nun ist die Katze aus dem Sack.
Man hat zum ersten mal die von Einstein vorhergesagten Gravitationswellen
messen können. Aus der Sicht der Kommunikation gab es ein paar interessante
Punkte:
- Die Wissenschaftliche Gemeinde konnte die Geschichte lange geheim halten.
Bis auf sehr wenige Ausnahmen haben sich auch die Medien zurückgehalten, die
Meldung früh zu bringen. Die Medienberichte wurden auch mehrheitlich
gelobt. Andere Artikel wie
Bild: Sind jetzt Zeitreisen möglich, oder
Michio Kaku in Wall Street Journal:
Nächster Halt: Die Schöpfung sind eher reisserisch.
Der Artikel.
- Bei einem Projekt, bei dem Tausende von Menschen mitarbeiten, ist es auch
immer schwierig zu sagen, wer denn der Entdecker ist. Die Detektoren schicken bei
einem Signal eine Email. Wer gerade dann am Computer sitzt, der ist der Entdecker.
Heise. Das ist natürlich Zufall. Marco Drago aus Italien war
der erste, der das Signal gesehen hat. Der amerikanische Postdoc Andrew Lundgren
wurde auch noch als Mitentdecker gefeiert. Mehr Details sind auf
dieser Website zu sehen. Danach war Drago klar der erste, der die Wellen
gesehen hat. So ist es auch auf
Wikipedia. Nach Science Magazin hat er seinen Kollegen
Andrew Lundgren gefragt, ob eine Simulation in Gange sei.
Heise:
Wissenschaftler haben zum ersten Mal Verformungen in der Raumzeit
nachgewiesen, die als Gravitationswellen von Albert Einstein
postuliert worden waren. Der hatte sie vor 100 Jahren mit
seiner Allgemeinen Relativitätstheorie beschrieben. Mit dem
Gravitationswellen-Observatorium Ligo (Laser Interferometer Gravitation
Wave Observatory) in den USA haben die Astrophysiker nun die Signatur
zweier verschmelzender Schwarzer Löcher aufgespürt,
berichteten die Forscher am Donnerstag in Washington. An der
nobelpreisverdächtigen Entdeckung waren auch deutsche Forscher
beteiligt: Zwei Wissenschaftler in Hannover hätten das Signal
als erste gesehen, erklärte Bruce Allen, der Direktor des
Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik. Informationen über
ein unsichtbares Ereignis
Wie die Forscher erläutern, wurden die Gravitationswellen am 14.
September 2015 um 9:51 Uhr UTC (11:51 Uhr MESZ) gemessen. Von den Daten
ausgehend, haben sie ermittelt, dass eine Kollision deren Ursprung war,
bei der ein Schwarzes Loch von 29-facher Sonnenmasse mit einem von
36-facher Sonnenmasse verschmolzen war. Das ganze habe sich demnach vor
1,3 Milliarden Jahren von uns aus in der südlichen Hemisphäre
ereignet. Die 3-fache Masse der Sonne sei in Gravitationswellen
umgewandelt worden. Damit unterstreichen sie auch ihre Einordnung,
dass Gravitationswellen Informationen über ihren Ursprung und die
Natur der Gravitation transportieren, an die man anders nicht gelangen
könnte.
Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie zufolge ist Gravitation
eine Eigenschaft des Raums, die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet.
Werden massereiche Körper beschleunigt, erzeugen sie der Theorie
zufolge Gravitationswellen, die das Gefüge des Raums verformen -
selbst bei grossen Massen aber nur minimal. Mit gegenwärtigen Mitteln
sind sie deswegen nur nachweisbar, wenn das dahinterstehende Ereignis
gross genug ist. Auslöser sind beispielsweise zwei massereiche
Körper wie die Schwarzen Löcher, die einander immer schneller
umkreisen und schliesslich verschmelzen.