Gute Werbung wird verbreitet, auch wenn es an die Grenzen des
guten Geschmacks geht. Eine Werbung der Deutschen Bahn, die
mit dem Slogan: "Lauterbrunnen ist da, wo die Menschen vom Himmel fallen"
ist nicht überall goutiert worden. Denn bekanntlicherweise passiert
es relativ oft, dass Basejumper dort zu Tode fallen.
Die Werbung wurde von allen Zeitungen gratis weiterverteilt.
Fantastische Werbung auch für das Magazin Mobil. Hier ist der Artikel:
Abenteuer Basejumping: von Fall zu Fall.
Hier ein paar Medienberichte:
Der Bund:
Lauterbrunnen ist da, wo "die Menschen vom Himmel fallen" - mit diesem
Slogan wirbt die Deutsche Bahn in ihrem Kundenmagazin "Mobil" für
günstige Fahrten ins Berner Oberland.
Persoenlich::
"Das Tal, in dem die Menschen vom Himmel fallen" Die Deutsche Bahn wirbt
mit einem skurrilen Slogan für Fahrten ins Berner Oberland.
Die Deutsche Bahn sorgt mit einem Artikel in Kundenmagazin "Mobil"
für Wirbel. "Das Tal, in dem die Menschen vom Himmel fallen"
wird Lauterbrunnen in einem Bericht über die Region genannt. Der
Leser erfährt laut "Blick" auf drei Seiten unter anderem, dass
hier in 26 Jahren insgesamt 41 Basejumper ums Leben gekommen sind.
Mit dem Artikel bewirbt die Deutsche Bahn ihre günstigen Tarife
für Fahrten ins Berner Oberland.
20 Min:
Mit Sätzen wie "Wie die Touristen ist auch der Tod ein
regelmässiger Gast in Lauterbrunnen" versucht das Magazin zu
punkten - Dorfidylle hört sich irgendwie anders an. Auf drei Seiten
wird der Leser ins "Abenteuer Basejumping" und durch eine schöne
Berglandschaft geführt,
(...)
Dass die Jumper vermehrt auf den Wiesen und Feldern landen oder im
schlimmsten Fall abstürzen, stört vor allem die Bauern. Mit
einer sogenannten "Landing Card" einigen sich die Parteien aber auf
einen Ausgleich. Basejumper zahlen eine Art Taxe, mit deren Betrag
Betroffene entschädigt werden können. Vorausgesetzt der Jumper
wird nicht auf Schadenersatz verklagt.
Auch der Gemeindepräsident Martin Steger kommt in der
[211]dreiseitigen Reportage zu Wort. Er macht Aussagen wie: "Wenn Kinder
zuschauen müssen, wie die Jumper an der Felswand zerschmettert
werden und anschliessend tot im Garten liegen, sind die Eltern nicht
immer so erfreut. Aber im Grossen und Ganzen gibt es keine grossen
Reklamationen."
Das sieht Ernst von Allmen, der direkt unter zwei Absprungfelsen
einen Hof betreibt, anders: "Meine Tochter leidet heute noch an
Alpträumen, nachdem ihr als Kind ein Jumper am Kopf vorbeisauste und
abstürzte."
Blick:
In der jüngsten Ausgabe ihres
Kundenmagazins "Mobil" berichtet das Unternehmen über
Lauterbrunnen als Mekka für Basejumper. Im Grunde nichts
Aussergewöhnliches für ein Magazin das seinen Lesern
Ausflugstipps gibt. Schliesslich ist der Ort in der Szene weltweit
beliebt. Doch wer den Artikel durchliest, wundert sich über den
morbiden Inhalt.
"Mobil" bezeichnet Lauterbrunnen als "das Tal, in dem die Menschen
vom Himmel fallen". Auf drei Seiten erfährt der Leser unter
anderem, dass hier in 26 Jahren schon 41 Basejumper zu Tode gekommen sind.
Auch ein Bauer kommt im Artikel zu Wort. Dieser erzählt, wie
seine Tochter einen tödlichen Absturz mit ansehen musste, als sie
zwölf Jahre alt war. "Sie ging mit dem Hund am Fluss spazieren,
hörte einen Schrei, dann sauste ein Körper über sie
hinweg, ein dumpfer Knall, Stille." Noch Jahre später habe die
Tochter Albträume gehabt.
"2011 picknickten Kinder der nahen Primarschule im Freien, als ein
Basejumper verunglückte. Sie sahen nicht nur den Todessturz,
sondern auch, wie der Leichnam, am Helikopter hängend, aus dem
Tal geflogen wurde", heisst es weiter im Text. Bergromantik tönt
anders.
(...)
Zum Schluss des Artikels gibt die Bahn noch Anreisetipps. "Mit dem
Europa-Spezial der Bahn ab 39 Euro in die Schweiz. Der ICE fährt
bis Interlaken. Von dort sind es mit der Schweizer Regionalbahn etwa
20 Minuten bis nach Lauterbrunnen."
Na dann - nichts wie los!