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www.rhetorik.ch aktuell: (28. Aug, 2015)

Tote Basejumper Werbung

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Gute Werbung wird verbreitet, auch wenn es an die Grenzen des guten Geschmacks geht. Eine Werbung der Deutschen Bahn, die mit dem Slogan: "Lauterbrunnen ist da, wo die Menschen vom Himmel fallen" ist nicht überall goutiert worden. Denn bekanntlicherweise passiert es relativ oft, dass Basejumper dort zu Tode fallen. Die Werbung wurde von allen Zeitungen gratis weiterverteilt. Fantastische Werbung auch für das Magazin Mobil. Hier ist der Artikel: Abenteuer Basejumping: von Fall zu Fall. Hier ein paar Medienberichte:

Der Bund:
Lauterbrunnen ist da, wo "die Menschen vom Himmel fallen" - mit diesem Slogan wirbt die Deutsche Bahn in ihrem Kundenmagazin "Mobil" für günstige Fahrten ins Berner Oberland.
Persoenlich::
"Das Tal, in dem die Menschen vom Himmel fallen" Die Deutsche Bahn wirbt mit einem skurrilen Slogan für Fahrten ins Berner Oberland. Die Deutsche Bahn sorgt mit einem Artikel in Kundenmagazin "Mobil" für Wirbel. "Das Tal, in dem die Menschen vom Himmel fallen" wird Lauterbrunnen in einem Bericht über die Region genannt. Der Leser erfährt laut "Blick" auf drei Seiten unter anderem, dass hier in 26 Jahren insgesamt 41 Basejumper ums Leben gekommen sind. Mit dem Artikel bewirbt die Deutsche Bahn ihre günstigen Tarife für Fahrten ins Berner Oberland.
20 Min:
Mit Sätzen wie "Wie die Touristen ist auch der Tod ein regelmässiger Gast in Lauterbrunnen" versucht das Magazin zu punkten - Dorfidylle hört sich irgendwie anders an. Auf drei Seiten wird der Leser ins "Abenteuer Basejumping" und durch eine schöne Berglandschaft geführt, (...) Dass die Jumper vermehrt auf den Wiesen und Feldern landen oder im schlimmsten Fall abstürzen, stört vor allem die Bauern. Mit einer sogenannten "Landing Card" einigen sich die Parteien aber auf einen Ausgleich. Basejumper zahlen eine Art Taxe, mit deren Betrag Betroffene entschädigt werden können. Vorausgesetzt der Jumper wird nicht auf Schadenersatz verklagt. Auch der Gemeindepräsident Martin Steger kommt in der [211]dreiseitigen Reportage zu Wort. Er macht Aussagen wie: "Wenn Kinder zuschauen müssen, wie die Jumper an der Felswand zerschmettert werden und anschliessend tot im Garten liegen, sind die Eltern nicht immer so erfreut. Aber im Grossen und Ganzen gibt es keine grossen Reklamationen." Das sieht Ernst von Allmen, der direkt unter zwei Absprungfelsen einen Hof betreibt, anders: "Meine Tochter leidet heute noch an Alpträumen, nachdem ihr als Kind ein Jumper am Kopf vorbeisauste und abstürzte."
Blick:
In der jüngsten Ausgabe ihres Kundenmagazins "Mobil" berichtet das Unternehmen über Lauterbrunnen als Mekka für Basejumper. Im Grunde nichts Aussergewöhnliches für ein Magazin das seinen Lesern Ausflugstipps gibt. Schliesslich ist der Ort in der Szene weltweit beliebt. Doch wer den Artikel durchliest, wundert sich über den morbiden Inhalt. "Mobil" bezeichnet Lauterbrunnen als "das Tal, in dem die Menschen vom Himmel fallen". Auf drei Seiten erfährt der Leser unter anderem, dass hier in 26 Jahren schon 41 Basejumper zu Tode gekommen sind. Auch ein Bauer kommt im Artikel zu Wort. Dieser erzählt, wie seine Tochter einen tödlichen Absturz mit ansehen musste, als sie zwölf Jahre alt war. "Sie ging mit dem Hund am Fluss spazieren, hörte einen Schrei, dann sauste ein Körper über sie hinweg, ein dumpfer Knall, Stille." Noch Jahre später habe die Tochter Albträume gehabt. "2011 picknickten Kinder der nahen Primarschule im Freien, als ein Basejumper verunglückte. Sie sahen nicht nur den Todessturz, sondern auch, wie der Leichnam, am Helikopter hängend, aus dem Tal geflogen wurde", heisst es weiter im Text. Bergromantik tönt anders. (...) Zum Schluss des Artikels gibt die Bahn noch Anreisetipps. "Mit dem Europa-Spezial der Bahn ab 39 Euro in die Schweiz. Der ICE fährt bis Interlaken. Von dort sind es mit der Schweizer Regionalbahn etwa 20 Minuten bis nach Lauterbrunnen." Na dann - nichts wie los!

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