Lazaro Schaller hat den Weltrekord im Klippenspringen geholt: 58,8 Meter.
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Der 26-jährige Athlet hat sich lange auf den Sprung vorbereitet.
"Ich habe hart trainiert, um meinen Körper optimal darauf
vorzubereiten", sagt er zu 20 Minuten. Vor vier Jahren war er für
einen anderen Dreh an derselben Stelle und setzte sich in den Kopf,
irgendwann diesen Sprung zu machen. "Es ging mir eigentlich
gar nicht um den Weltrekord, sondern nur um diesen Sprung. Dass ich
den Rekord geknackt habe, ist ein schönes Goodie", sagt er.
Sein Team hatte Tage zuvor ein Podest über dem Wasserfall Cassato
del Salto bei Maggia gebaut. Schaller erklärt: "Hätte ich
vom Felsen springen müssen, wäre es zu gefährlich
gewesen." Eine weitere Einschränkung waren die Felsen links
und rechts des Bassins. "Ich musste in aufrechter Körperhaltung
springen mit mehr Platz hätte ich einen Salto gemacht."
Damit hätte er mehr Kontrolle über seinen Körper
in der Luft gehabt. Denn nur eine falsche Armbewegung bei einem
aufrechten Sprung könne den Körper in Schieflage versetzen
was böse enden kann. "Das Worst-Case-Szenario war, dass ich mit
dem Hintern oder Rücken aufschlage und mir schlimme Verletzungen
am Becken zuziehe oder gelähmt bin", sagt Schaller.
Deshalb habe er die vergangenen Jahre damit verbracht, die
Kontrolle über seinen Körper bei einem aufrechten Sprung
zu trainieren. Füsse zuerst, etwas nach vorne gelehnt, die Arme
zuerst ausgebreitet, am Schluss vor den Hüften gekreuzt. Beim
Eintauchen sei der Oberkörper gespannt, um den Rücken zu
schützen, die Beine nicht vollständig gestreckt, um den
Aufprall abzufedern.
Nicht alles lief perfekt: Beim Weltrekordsprung sei das linke Bein
perfekt eingetaucht, das rechte Bein hingegen habe es ihm weggezogen.
"Ich habe mir das Hüftgelenk fast ausgerenkt und das Innenband
am Knie ist angerissen", sagt Laso Schaller fast beiläufig. Eine
Operation sei nicht nötig, aber die nächste Zeit humple er
ein bisschen.
Vor dem Sprung hatten die Helfer sechs Sauerstoffflaschen, wie sie
beim Tauchen verwendet werden, im Becken versenkt. Diese wurden voll
aufgedreht, damit die Luftbläschen die Oberflächenspannung
des Wassers durchbrechen Schallers Aufprall aufs Wasser wurde so
gedämpft. Mit grossen Steinbrocken wurde zuerst die Flugbahn
getestet. Das Bassin, in das Schaller sprang, war nur acht Meter tief.
(...)
Nun müsse das Guinness-Buch den Rekord noch anerkennen. "Aber
wir haben sogar mit einem Geometer die Höhe gemessen, es sollte
also kein Problem sein."