Nach dem Nein in Griechenland (61 Prozent sagten Nein),
werden die nächsten Tage entscheidend sein. Niemand kann hellsehen
und voraussagen, was passiert.
Ein
Blog der Washington Post fasst ein paar Dinge zusammen und hier sind ein paar Punkte aus diesem Artikel:
Die nächsten Tage werden enscheidend sein. Larry Summers, der frühere US Finanzminister,
meinte, dass den Banken in Griechenland am Montag schon das Geld ausgehen könne.
Weil Griechenland kein Geld drucken kann, würden Massnahmen nötig, ausser ein Deal kommt noch
im letzten Moment zu stande. Wie in Zypern vor zwei Jahren müssten die Banken das Geld von
Anlegern brauchen. Oxford Economics, eine Forschungsguppe schätzt die Chance, dass
Griechenland die Euro Zone verlässt mit 85 Prozent. In diesem Fall würden die
Griechischen Banken für ein paar Tage zu schliessen haben. Binnen vielleicht einem halben Jahr
wäre man auf die neue Währung umgesattelt. Die Drachme würde zuerst
viel an Wert verlieren. Man weiss noch nicht, was die Auswirkungen auf Europa sind.
In Griechenland gäbe es eine Inflation, Öl und Nahrungsmittel müssten
eventuell raioniert werden, Firmen, die Geld in Euro geborgt haben, würden pleite
gehen. Nach einem Jahr könnte es Griechenland wieder bergauf gehen. Ob es bei einem erfolgreichen Comeback
zu einem Domino Effekt kommt, weil andere Länder wie Italien folgen könnten, weil sie
auch genug von einem würgerischen Sparkurs haben, wird sich dann zeigen. Unbestritten ist, dass
die nächsten Tage und Wochen wichtig für Europa sein werden.
20 min:
Der Eurokurs ist kurzfristig um 1.4 Prozent getaucht.
20 Min:
Merkel und Hollande treffen sich am Montag.
Spiegel:
Varoufakis tritt zurück.
10. Juli:
20 Min: Grexit zu Grimbo
Spiegel:
Ochi! Mit grosser Mehrheit haben die Griechen Nein zu den Sparvorgaben
der EU gesagt. Die Regierung von Premier Tsipras kann sich durch das
Referendum gestärkt fühlen. Doch dem Land droht jetzt noch
grössere Not.
Das erstaunliche Ergebnis ist Ausdruck des Frusts der Griechen nach
fünf Jahren wirtschaftlichen Niedergangs, nach Rettungsaktionen,
Steuererhöhungen und von der EU geforderten Sparmassnahmen. Sie
wollen einen Befreiungsschlag, einen Neuanfang, keine neuen
Ausgabenkürzungen und Reformen.
Doch es wird ein steiniger Weg. Denn jetzt beginnen die Schwierigkeiten
für Griechenland erst richtig. Tsipras muss nun erneut mit
den Geldgebern verhandeln. Das kann er zwar mit gestärktem
Selbstbewusstsein tun - aber was, wenn die Gläubiger sich nicht
darum scheren und keine neuen Zugeständnisse machen? Deutschland und
Europa werden sich von den Griechen auch nach diesem Votum nicht unter
Druck setzen lassen. Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident
Hollande wollen schon am Dienstag einen Gipfel der Eurostaaten einberufen.
Die Banken waren in den vergangenen Tagen geschlossen, Griechen
konnten pro Tag maximal 60 Euro am Geldautomaten von ihrem Konto
abheben. Fraglich ist, ob sich diese Lage in den kommenden Tagen
verändern wird. Beim IWF ist Griechenland bereits im Verzug bei
der Rückzahlung von Schulden, von Tag zu Tag verschlimmert sich
die wirtschaftliche Lage. Tsipras verspricht, die Banken würden
am Dienstag wieder öffnen, aber noch ist völlig unklar, ob
das wirklich der Fall ist. Wozu sollen Banken öffnen, wenn kein
Geld mehr da ist?
Gelingt ihm kein Deal in den kommenden 48 Stunden, beginnt die Wirtschaft
zusammenzubrechen. So gesehen, steht er unter so grossem Druck, dass
fraglich ist, ob ihn das Votum wirklich gestärkt oder nicht vielmehr
geschwächt hat. Möglicherweise stehen dann doch Neuwahlen an.

Quelle: Washington Post.