Eine lustige Werbeaktion, die lange nicht als Werbung entdeckt worden
war. Ein Mann, der sich scheiden liess und per Gericht die Hälfte
des Haushalts der Frau überlassen musste, kurzerhand zersägte
alles in zwei Teile. Schlussendlich handelte es sich um einen Werbegag
eines Anwaltbüros:
20 Min:
Ein gewisser Martin G. aus Berlin zersägt seinen Hausrat, nachdem
ein Gericht seiner Ex-Frau Laura die Hälfte des gemeinsamen
Eigentums zugesprochen hatte. Die halben Sachen versteigert er auf Ebay
und stellte dazu ein Video seiner Sägewut auf Youtube. Von der
"Süddeutschen Zeitung" bis zur amerikanischen "Time" berichten
Medien aus aller Welt über die tragikomische Geschichte.
Jetzt meldet ein Verbraucher-Rechtsportal des Deutschen
Anwaltvereins: "Wir sind Martin G.". Das Ganze sei lediglich
eine Guerilla-Marketing-Aktion gewesen und habe zum Ziel gehabt,
Neukunden anzuwerben, um diese gegen ein Honorar noch vor einer
allfälligen Scheidung zu beraten. Oder, wie es die Organisation in
einer Pressemitteilung ausdrückt: "Zu wenige Ehepaare sind rechtlich
auf eine Trennung vorbereitet, zum Beispiel mit einem Ehevertrag."
Mit der bis kommenden Freitag laufenden Aktion wurden allerdings
auch Ebay-Kunden an der Nase herumgeführt, die sich für die
entzweigesägten Gegenstände interessieren. Und das sind einige:
Für das halbe "Ehebett" haben bislang 19 Interessenten ein Gebot
abgegeben, 42 für den entzwei geschnittenen Teddybären und
ganze 74 Gebote gingen für den halbierten Opel Corsa ein.
Fragt sich, ob die Auktion, die auf einer frei erfundenen Geschichte
beruht, rechtlich unproblematisch ist. Das Rechtsportal wäre keines,
wäre es sich dessen nicht bewusst. Es hat seine Mitteilung mit einem
"wichtigen Hinweis" versehen: "Selbstverständlich gibt es alle
"halben Sachen" wirklich und sie können tatsächlich ersteigert
werden. Alle Einnahmen spenden wir für einen wohltätigen Zweck."
"Wir haben uns die Geschichte von Martin G. ausgedacht und selbst
zur Stichsäge gegriffen", erklärt das Magazin auf seiner
Webseite. Martin G. sei nicht echt, aber dennoch ein gutes Beispiel
für reale Scheidungen.
Und die "halben Sachen" gebe es wirklich, sie können auf E-Bay
ersteigert werden. Die Einnahmen spenden die Anwälte für einen
guten Zweck.
Trotzdem: Mit dieser Lügengeschichte haben die deutschen Anwälte
die ganze Welt für dumm verkauft.
Quelle: EBay:
Die Fotos sehen sehr nach Fotoshop aus: