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www.rhetorik.ch aktuell: (21. Jun, 2015)

Halbe Sachen Werbestunt

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Quelle
Eine lustige Werbeaktion, die lange nicht als Werbung entdeckt worden war. Ein Mann, der sich scheiden liess und per Gericht die Hälfte des Haushalts der Frau überlassen musste, kurzerhand zersägte alles in zwei Teile. Schlussendlich handelte es sich um einen Werbegag eines Anwaltbüros: 20 Min:
Ein gewisser Martin G. aus Berlin zersägt seinen Hausrat, nachdem ein Gericht seiner Ex-Frau Laura die Hälfte des gemeinsamen Eigentums zugesprochen hatte. Die halben Sachen versteigert er auf Ebay und stellte dazu ein Video seiner Sägewut auf Youtube. Von der "Süddeutschen Zeitung" bis zur amerikanischen "Time" berichten Medien aus aller Welt über die tragikomische Geschichte. Jetzt meldet ein Verbraucher-Rechtsportal des Deutschen Anwaltvereins: "Wir sind Martin G.". Das Ganze sei lediglich eine Guerilla-Marketing-Aktion gewesen und habe zum Ziel gehabt, Neukunden anzuwerben, um diese gegen ein Honorar noch vor einer allfälligen Scheidung zu beraten. Oder, wie es die Organisation in einer Pressemitteilung ausdrückt: "Zu wenige Ehepaare sind rechtlich auf eine Trennung vorbereitet, zum Beispiel mit einem Ehevertrag." Mit der bis kommenden Freitag laufenden Aktion wurden allerdings auch Ebay-Kunden an der Nase herumgeführt, die sich für die entzweigesägten Gegenstände interessieren. Und das sind einige: Für das halbe "Ehebett" haben bislang 19 Interessenten ein Gebot abgegeben, 42 für den entzwei geschnittenen Teddybären und ganze 74 Gebote gingen für den halbierten Opel Corsa ein. Fragt sich, ob die Auktion, die auf einer frei erfundenen Geschichte beruht, rechtlich unproblematisch ist. Das Rechtsportal wäre keines, wäre es sich dessen nicht bewusst. Es hat seine Mitteilung mit einem "wichtigen Hinweis" versehen: "Selbstverständlich gibt es alle "halben Sachen" wirklich und sie können tatsächlich ersteigert werden. Alle Einnahmen spenden wir für einen wohltätigen Zweck."


Auch Blick.
"Wir haben uns die Geschichte von Martin G. ausgedacht und selbst zur Stichsäge gegriffen", erklärt das Magazin auf seiner Webseite. Martin G. sei nicht echt, aber dennoch ein gutes Beispiel für reale Scheidungen. Und die "halben Sachen" gebe es wirklich, sie können auf E-Bay ersteigert werden. Die Einnahmen spenden die Anwälte für einen guten Zweck. Trotzdem: Mit dieser Lügengeschichte haben die deutschen Anwälte die ganze Welt für dumm verkauft.
Quelle: EBay: Die Fotos sehen sehr nach Fotoshop aus:




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