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www.rhetorik.ch aktuell: (20. Mai, 2015)

Twitter Suenden

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Wir wurden informiert, dass die Seite über Alexander Müller von der Google Suchmaschine in Europa nicht mehr aufgeführt wird.
Zur Errinnerung: der SVP Politiker hatte auf Twitter eine unbedachte Äusserung gemacht, und musste dafür teuer bezahlen. Herr Müller ist nicht alleine. Viele Leute haben den selben Fehler gemacht. Beispiele sind auf dieser Seite. Eine Auswahl: Auch die Seite kommentiert auch ein paar Beispiele, meist aus dem oben zitierten Businessinsider Artikel. Der Fall Alex Müller kommt dort auch wieder vor.


Weil die Seite vom Suchindex weggeputzt worden ist, reproduzieren wir den Inhalt hier (es ist ein Schulbeispiel), und werden, falls auch diese Seite blockiert würde, die Sache weiterverfolgen.



Video Beitrag 20 Min
Twitter Nachrichten sind zwar klein, können aber verheerende Folgen haben, wie der SVP Politiker Alexander Müller erfahren musste. Er twitscherte online:

2012-06-23T18:56:15Z Vielleicht brauchen wir wieder eine Kristallnacht ... diesmal für Moscheen.


Müller hatte den Tweet zwar nachträglich wieder gelöscht, doch gibt es andere Seiten, die die Tweets speichern. Seine Aussage konnte er nicht mehr zurücknehmen. Aus "20 Min" vom 25. Juni:

Mittlerweile wurde der Tweet mitsamt der nachfolgenden Diskussion gelöscht. Allerdings kursieren im Internet Screenshots der besagten Nachricht. Es ist deshalb unklar, ob es die Nachricht so tatsächlich gegeben hat und ob sie vom Account des SVPlers kam. Gegenüber dem "Tages-Anzeiger" sagte Müller, beim betreffenden Tweet handle es sich um keine von ihm verfasste Nachricht.


Das Online-Tool Sysomos etwa hat die gelöschte Tweets archiviert. Der "Blick":
Das Abstreiten funktionierte also nicht, denn das Internet vergisst nicht.

Alexander Müller machte einen klassischen Kommunikationsfehler. Er überlegte nicht, bevor er twitterte. Mit Begriffe aus der Naziszeit hat er ein rhetorisches Minenfeld betreten. Müller hatte auch nicht gelernt, mit den Sozialen Medien umzugehen. Gelöscht ist nicht gelöscht. Gesagt ist gesagt. Ist man einmal im Schussfeld der Medien, werden nachher alle alte Leichen ausgegraben und alte Einträge ufgewärmt. So konnte man lesen: "Ich würde gerne solche Leute an die Wand stellen, und...." Der Fall ist eindeutig und der Sturz ist selbstverschuldet.

Es läuft nun ein Verfahren gegen ihn wegen Verstoss gegen das Rassismusgesetzt. Aus 20 Min:
"Ich habe auf Twitter fragwürdige Aussagen gemacht", erklärte Alexander Müller am Mittwochmittag im Blitzlichtgewitter der Medien. Er bedaure diese sehr. "Ich entschuldige mich in aller Form bei allen, deren Gefühle ich dabei verletzt habe. Das war nie meine Absicht", so Müller weiter. Selbstverständlich ziehe er die Konsequenzen seiner Handlungen. Er trete per sofort aus der SVP aus und lege all seine Mandate nieder. Für die Partei sei damit die Angelegenheit abgeschlossen, sagte Kreispräsident Urs Fehr. Sicher werde man künftig vermehrt ein Augenmerk auf die Twitteraktivitäten der Mitglieder haben.

(...) Der "Tages-Anzeiger" brachte den Fall ins Rollen, als er die Story am Montag publiziert. Zunächst bestritt Müller sein Gezwitscher. Am Dienstag wiesen Computerfachleute jedoch nach, dass der Tweet "Vielleicht brauchen wir wieder eine Kristallnacht...diesmal für Moscheen." aus seiner Feder stammt.

Die Staatsanwaltschaft eröffnete parallel dazu eine Strafuntersuchung und führte am Dienstag bei Müller eine Hausdurchsuchung durch. Müller trat daraufhin aus der SVP der Stadt Zürich aus, er war Vorstandsmitglied im Kreis 7 und 8. Sein Amt in der Kreisschulpflege Zürichberg legte er ebenfalls nieder. Auch seinen Arbeitsplatz als Kreditanalyst in einem weltweit tätigen Unternehmen der Finanzbranche verlor der 37-Jährige - er wurde entlassen.
Aus dem Spiegel:
Auf seinem Blog gibt sich Alexander Müller wertebewusst und konservativ: "Ich stehe ein für eine weitgehend eigenständige und souveräne Schweiz und unser demokratisches System", schreibt der 37-jährige Kreditanalyst über sich. Jetzt ist der Schulpfleger und Zürcher Quartierpolitiker der Schweizerischen Volkspartei (SVP) über eine Reihe islamfeindlicher Tweets gestolpert. Die Geschichte schlägt in der Schweiz derzeit hohe Wellen. Müller stritt die Existenz der Tweets zunächst ab, inzwischen hat er seine Äusserungen eingeräumt. Am Dienstagabend erklärte er gegenüber seinen Vorstandskollegen seinen Rücktritt von sämtlichen politischen Ämtern und den Austritt aus der Partei, schreibt die "Neue Zürcher Zeitung". Damit kommt Müller einem Ausschlussverfahren zuvor, das die SVP-Stadtpartei in Zürich am Dienstag angekündigt hatte, hiess es weiter.

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