Orange hat sich auf Salz umbenannt. Die Nummer drei auf dem Schweizer
Mobilfunkmarkt hat jetzt das Geheimnis um den neuen Namen gelüftet.
Im Normalfall sind solche Marken Rebrandings gefährlich.
Ja, die Marke kommt in die Medien, doch eine alteingessesene Marke
hat viel Wert. Im Falle von Orange könnte sich der Markenwechsel
gelohnt haben, hatte der Name Orange doch einen relativ schlechten Namen.
Man hätte den wohl nicht geopfert, wenn man den Namen positiv gesehen
hätte. In der
NZZ
wird ein anderer Grund angegeben:
das Weiterverwenden von "Orange" wäre bald teuer geworden, weil der
Name lizenziert ist:
Der Grund für die Veränderung findet sich in der Geschichte
des Unternehmens. Orange Schweiz war im Jahre 2012 von France
Télécom an die britische Beteiligungsgesellschaft
Apax verkauft worden. Damals wurde ein fünfjähriges
Lizenzabkommen unterzeichnet, um den Namen Orange weiter benützen
zu können. Das Abkommen läuft Anfang 2017 aus.
Der Markenwechsel fällt mit einem neuerlichen Besitzerwechsel
zusammen. So gehört das Unternehmen seit kurzem dem
französischen Telekomunternehmer Xavier Niel. Das Projekt
wurde allerdings schon vorher gestartet, wie es weiter heisst. Der
Startschuss sei bereits im Herbst 2013 erfolgt, und im Januar 2014 sei
der Vorentscheid zum Markennamen getroffen worden.
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In einer Blitzaktion wurden übers Wochenende schweizweit 86
ehemalige Orange-Shops umgebaut und mit dem neuen Markennamen "Salt"
versehen. Eine logistische Herausforderung, wenn man bedenkt, dass
sämtliche Unterlagen, Broschüren und Werbebotschaften angepasst
werden mussten.
Die Handwerker, die für Salt am Wochenende im Einsatz sind, legen
ihre Werkzeuge kaum aus der Hand und auch Georg Spycher, Verantwortlicher
für den Umbau sämtlicher Shops hat alle Hände voll zu tun:
"Bis jetzt läuft eigentlich alles so, wie wir es geplant haben. Wenn
etwas nicht passt, wird es passend gemacht.", sagt Spycher.
Salz ist für den menschlichen Organismus lebensnotwendig. Aus
dieser Tatsache entspringt auch der Gedanke hinter dem Namen Salt. Die
Geschäftsleitung des Telekomanbieters ist davon überzeugt, dass
das mobile Leben in der Zukunft unverzichtbar sein wird. So unverzichtbar
wie Salz.
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in einem Interview mit Ansjue, dem CEO von Salt:
Der Name Salt scheint einigermassen banal. Auch in den sozialen Medien
kursierten Spötteleien wie "gesalzene Rechnung".: Die besten
Innovationen sind meist sehr einfach. Der Name, der gewählt
wird, darf weder besonders negative noch positive Assoziationen
auslösen. Der Name wird auch nur ganz zu Beginn diskutiert.
inside-it:
Mit dem neuen Brand will das Unternehmen den Fokus auf das Wesentliche,
das Essenzielle legen. "Persönlich, einfach und ehrlich", fasst
CEO Johan Andsjö die neue Marke zusammen.
Insgesamt seien 737 mögliche Markennamen evaluiert, sechs Konzepte
erarbeitet, zwei davon weitergeführt und Salt schliessich zum
Sieger gewählt worden. Dafür hätten rund tausend in- und
externe Mitarbeiter über 830'000 Arbeitsstunden geleistet. Diese
seien übrigens mit 23'000 Litern Kaffee, Energydrinks und Cola auf
Trab gehalten worden.
In der
Handelszeitung
meinte der Markenexperte, dass "Salz" zwar kurz und buendig ist, doch seien die Assoziationen nicht
immer gut. Die Bekanntheit bei Konsumenten muss jetzt geändert werden.
Orange habe das bisher mustergünstig gemacht. Die Umstellungskosten sollen etwa 40 Millionen
betragen haben. Das aber brauche noch viele Millionen.
Stefan Vogler meint, dass die Leute sich aber daran schnell gewöhnen würden.