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www.rhetorik.ch aktuell: (08. Mar, 2015)

Pigou Steuer hatte keine Chance

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Es war vorauszusehen, dass die Erhöhung der Energiepreise vom Schweizer Stimmvolk abgelehnt würde. Die Bevölkerung akzeptiert keine Erhöhung der Preise. Es ist ein Schulbeispiel, wo eine Massnahme ökonomisch Sinn machen kann, aber politisch nicht vertretbar ist. Auch für ein Einzelbürger wäre es am Ende günstiger, die Energiesteuer zu zahlen: es gäbe zum Beispiel längerfristige Kosteneinsparungen, mehr Geld für die Investition in neue Energieen, weniger Gesundheitskosten, wegen weniger Verkehr, weniger Stau, besserer öffentlicher Verkehr etc. Was aber für das Individuum viel Wichtiger ist, ist das Geld, das man kurzfristig verliert. Lieber einen Spatz in der Hand (jetzt ein paar Franken mehr am Ende des Monats), als eine Taube auf dem Dach (Chance für eine umweltfreundlichere, sauberere Schweiz).

Eine Energieabgabe ist ein Beispiel einer Pigou Steuer, die auch das Verhalten der Bevölkerung steuern sollen. Diese Art von Steuer ist benannt nach Arthur Pigou, einem Englischen Ökonomen. Die Schwierigkeit solcher Steuern ist im Erklären der Zusammenhänge. Das Einführen von Pigou Steuern führt auf weniger Widerstand, wenn nur Minderheiten betroffen sind. Beispiel sind Tabak oder Alkohol Steuern: "Sollen doch die Raucher zahlen!" Bei der Energiesteuerabhabe hat vermutlich jeder mit einem Auto dagegen gestimmt. Und das sind fast alle. Die Initiative hatte keine Chance.

Abstimmungen oder Entscheidungen über Geld passieren oft mit dem Bauch und nicht mit dem Hirn. Verkäufer wissen das.
Die Grünliberale Partei hätte das vorhersehen können und sollen. Um nicht so gross zu verlieren, hätte der Vorschlag viel gemässigter sein müssen. Weitere Beispiele, bei dem die Psychologie der Kosten eine Rolle spielen:

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