Nach Politikberater
Mark Balsiger ist der SVP mit Roger Köppel ein
Coup gelungen. (
20 Min.)
Köppel wird die politische Landschaft prägen,
aber als Intellektueller nicht in die Fussstapfen des Volkstribuns
Blochers treten. Falls der Chefredaktor der Weltwoche Nationalrat
wird, könnte die Weltwoche zum Parteiblatt der SVP verkommen
könnte (so Befürchtungen von Roger Schawinski.
Man kann Roger Köppel vorwerfen, er habe stets
eine politische Laufbahn abgelehnt und werde heute wortbrüchig
(Kathy Riklin meinte etwa, Köppel habe immer gesagt, er wolle nicht in die Politik.)
Im Interview mit Balsider erfahren wir nun, dass er sich durch das Verhalten des
Bundesrates nach der Abstimmung über die Begrenzung der Einwanderung
gleichsam genötigt gesehen habe, in der Politik aktiv mitzuwirken.
Roger Köppel begründet seine Kandidatur mit der
"verheerende Politik der Linken". Der neue SVP Kandidat
hat Erfahrung im Umgang mit den Medien. Er ist debattierfreudig, denkt
klar und analytisch. Er kann Gedanken auf den Punkt bringen. Selbst auf
dem Parkett der deutschen Fernsehkanälen durfte sich Köppel
sehen lassen. Medienrhetorisch ist er stark: Dank seiner Eloquenz
und seiner Fähigkeit, Aussagen gut strukturiert, kurz, einfach und
dennoch mit genügend stimulierenden Elementen zu präsentieren,
wird er gut verstanden und überzeugt. Es fragt sich, ob Köppel
in Bern - wie viele andere - aufgerieben wird. Mit seinem Bekanntheitsgrad
wird er sicherlich problemlos gewählt. Mit ihm hat jedenfalls die
SVP ein neues Zugpferd. Köppel könnte auch Stimmen bei der
CVP und FDP holen.
Roger Köppel polarisiert. Seine eindeutige unmissverständliche
Haltung führt dazu, dass er entweder geschätzt oder gehasst
wird. Man muss dem messerscharfen Analytiker zugestehen, dass
blitzgescheit und rhetorisch brillant ist. Bei Debatten
schimmert immer wieder die spitzbübische Freude am Duellieren durch.
Er darf schon heute als wichtiges Zugpferd der SVP bezeichnet werden.
Es ist aber fraglich, ob es ihm gelingen wird, die Brücke zum
"Buurezmorgepublikum" zu finden.
Politiker und Persönlichkeiten, die sich stark exponieren,
müssen immer mit Gegenwind rechnen. Vor allem, wenn es herausragende
Persönlichkeiten sind, die nicht ins Normschema passen. Roger
Köppel wird künftig bei seinen Journalistenkollegen und
nicht nur von den linken Medien eine Welle an Kritik einstecken
müssen. Als Nationalrat und Chefredaktor bekommt er zuviel
Gewicht. In verschiedenen Medien hat die Demontage des missliebigen
Analytikers bereits begonnen. Dies wird = wohl erst der Anfang sein.
Roger Köppel sei einfach nur froh, dass er nicht von der Bühne
geworfen wurde, sagt er im Interview mit Blick.ch. Bei den Swiss Music
Awards 2015 wurde er nämlich während seiner Rede vom Publikum
ausgebuht und immer wieder durch laute Pfiffe unterbrochen. Hat Roger
Köppel die Reaktion des Publikums verletzt?
Ob und wie sehr den Chef der "Weltwoche" diese Reaktion getroffen hat,
verrät er im Video-Interview. Morgen spricht Roger Köppel im
grossen SonntagsBlick-Interview über seine Nationalratskandidatur.
Auch Beatrice Egli muss Frage und Antwort stehen
Und nicht nur Roger Köppel bekam bei den Swiss Music Awards sein
Fett weg. Auch Beatrice Egli hat auf dem roten Teppich mit den Fragen
von Fabian Unteregger zu kämpfen.