, wird über Gehirnforschung berichtet.
beschreibt
was im Gehirn vorgeht. Der Neuropsychologe
.
Töndury beschreibt das Gehirn als geordnetes Gebilde, klar
strukturiert, hierarchisch geordnet, ein Bauplan für alle
Modelle. Das klingt nach Mechanik: Wenn man die Einzelteile richtig
zusammen baut, dann funktioniert das Ding auch. Wenn nicht - dann ist da
"eine Schraube locker".
Jahre später kommt eine neue Metapher: Das Hirn als Computer. Da
sind wir in den 80er-Jahren. Beide, Hirn und Computer, haben eine Art
Festplatte und einen Arbeitsspeicher, wenn der Schaltkreis funktioniert,
läuft alles rund. Wenn nicht, dann ist die
"Sicherung durchgebrannt".
(...)
Jäncke sagt heute, die Gehirne eines Golfers, eines Musikers und
eines Handballers seien alle unterschiedlich. Jede Aktivität, die
längerfristig betrieben werde, schlage sich erkennbar nieder. Man
kann das Gehirn trainieren, wie einen Muskel. Diese nachgewiesenen
individuellen Unterschiede sind ein Hauptunterschied zur Forschung in
der Zeit Töndurys.
Töndury geht damals noch von einer weitgehenden Ordnung in den
Gehirnaktivitäten aus. Jäncke weiss: Das Gehirn arbeitet
vielleicht in einer Ordnung, aber sicher nicht in der, die man sich in
den 60er-Jahren vorstellt. Es arbeitet nicht linear, sondern non-linear,
chaotisch: "Selbst im Ruhezustand ist da die Hölle los. Das ist
ein sich selbst organisierendes System."
Es baue sich selber um, "es ist plastisch." Und diese Entwicklung
hört nicht auf, das Gehirn sei "dynamisch, ein Leben lang." Das
Gehirn "organisiert sich in Netzwerken."
(...)
Neurologen gehen heute davon aus, dass das Zusammenspiel verschiedener
Areale wesentlich entscheidender ist für die Funktion. Das Gehirn ist
mehr als die Summe seiner Einzelteile. Areale zu bestimmen und zu sagen:
"Da steckt das Gute und da das Böse" - solche Versuche sind weg
vom Tisch. Unhaltbar.
Die modernen bildgebenden Verfahren hat die moderne Mathematik
ermöglicht. Sie versetzt Mediziner überhaupt erst in die Lage,
die ungeheuren Datenmengen zu verarbeiten, die auftreten, wenn das Gehirn
arbeitet. Und wenn man das visualisieren will. Der Entwicklungsschritt
der modernen Mathematik in den letzten 50 Jahren sei gigantisch, sagt
Jäncke.
In diese Rechenleistungen wird gegenwärtig viel Geld investiert,
denn sie erlauben es, menschliches Verhalten zumindest ein paar wenige
Sekunden im Vorhinein zu prognostizieren.
"Menschliches Verhalten hat unglaublich viele Freiheitsgrade", sagt
Jäncke. Und deshalb lässt sich das so schwer berechnen.
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berechenbar ist der Mensch?"" in externem Player öffnen. Audio
"Wie berechenbar ist der Mensch?"
Das sei bei einem einzigen Menschen schon nicht zu schaffen, geschweige
denn bei einer grösseren Anzahl von Menschen in Interaktion.