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Die Zeit im Militär ist vielen Schweizern offenbar zu eintönig
und zu langweilig. Um dem ein Ende zu setzen, lassen sich Rekruten
und Soldaten gerne Mal zu einem Spässchen hinreissen, das
natürlich von den Kollegen gefilmt wird. Auf den Facebookseiten
"Justswissmilitarythings" und "Dinge, die man im Militär nicht
sagt" werden die besten Bilder und Videos gesammelt und publiziert, wie
"Storyfilter" schreibt. Die Fantasie der jungen Schweizer kennt dabei
anscheinend kaum Grenzen.
Die beiden Seiten haben zusammen bereits über 50'000 Likes - dies,
obwohl "Justswissmilitarythings" erst seit November 2014 online ist.
Doch die Armee hat die Seiten längst auf dem Radar, wie Walter
Frik, stellvertretender Armeesprecher, erklärt. "Sämtliche uns
bekannten Veröffentlichungen werden geprüft, insbesondere auf
Verletzung von Sicherheitsvorschriften, Verschleuderung von Armeematerial,
Extremismus und Gewaltdarstellung sowie Herabsetzung oder Erniedrigung
von anderen Menschen." Verstosse ein Soldat oder Rekrut gegen die
Vorschriften, werde ein Verfahren eingeleitet. Davon habe es schon
einige gegeben.
Ohne Erlaubnis des Vorgesetzten ist die Verbreitung von solchen
Beiträgen verboten, wie Frik weiter erklärt. Verhindern
könne man die Posts nicht, obwohl man keine Freude daran habe. "Es
ist der heutigen Gesellschaft offenbar ein Bedürfnis, sich in allen
unmöglichen Situationen zu präsentieren." Und davon gibt es
reichlich, wie die folgenden Beiträge zeigen.