Die Menschen haben das Wingsuit-Fligen nicht erfunden. Gänse in
Grönland praktizieren diese Kunst schon lange. Das Risiko ist gross,
fast jedes zweite Jungtier stirbt dabei. Ein Film zeigt nun diese
Praxis. Vieviel davon geschnitten ist, ist nicht klar. Ist das Küken
am Anfang, im Flug und am Ende dasselbe? Es sind drei verschiedene
Kameraaufnahmen. Mit drei Kameras ist das machbar. Jedenfalls ist die Geschichte
so erzählt, dass man nur das Happy End sieht. Wie im Kino war das wohl
auch ein Grund, warum der Clip Viral wurde. Wie oft bei Tierfilmen, stimmt
die Bildauswahl nicht ganz mit der Wirklichkeit überein. Der BBC Artikel
erzählt, wie auch viele der Kücken den Sprung nicht überleben.
Bildauswahl wird in ernsteren Umfeld auch als Propagandamittel eingesetzt.
Hier ist es eher Hollywood Stil.
Die Weisswangengänseküken sind zwei Tage alt und haben
noch keine Federn, nur Flaum. Die Nester sind so hoch in den
Klippen, um Fressfeinden, vor allem Füchsen, den Zugang zu
verunmöglichen. Die Eltern können die Küken nicht im
Nest füttern. Kein Gänsepaar könnte fünf Jungtieren
ausreichend viel Gras hochfliegen. Die Küken müssen deshalb
mit der Familie für die Futtersuche weiterziehen.
Die Küken müssen den Eltern folgen, sonst verhungern sie. Auch
wenn das bedeutet, von der Klippe in die schier bodenlose Tiefe zu
springen. Die Eltern ermutigen die Jungtiere von unten mit Rufen. Bei der
porträtierten Gänsefamilie überlebten drei von fünf
Küken den Sprung.
Die spektakulären HD-Bilder wurden in Grönland aufgenommen. Die
Dokumentation läuft zurzeit nur im Programm von BBC one und ist
angelegt auf sechs Episoden zu je einer Stunde. Als Sprecher fungiert
der vielfach ausgezeichnete Tierfilmer und Naturforscher Sir David
Attenborough.