Ein Mann hat im Flugzeug von Philadelphia nach Punta Cana ein Witzchen gemacht: "Ich habe Ebola. Ihr seit
alle verloren". Die Folge war, dass er von in Personal in blauen Anzügen und Gasmasken
weggeführt wurde. Quelle:
NPR
Oktober 11: Eine interaktive Simulation Max Planck Institut.
Die apokalyptischen Bilder von Helfern in Schutzanzügen, von Leichen
auf den Strassen, von überfüllten Behandlungszentren - das war
lange Zeit weit weg. Nun plötzlich steht Ebola vor der Haustür.
Wie andere Behörden im Westen betont auch das Bundesamt für
Gesundheit (BAG) stets, dass die Gefahr eines Ebola-Ausbruchs angesichts
unseres Gesundheitssystems unrealistisch sei, dass die Ausbreitung rasch
gestoppt würde. Mit einem grösseren Ausbruch oder gar einer
Epidemie rechnen die Schweizer Behörden nicht.
Und doch: Spezialisten sind nach der Erkrankung der spanischen Pflegerin
beunruhigt. Sie möchten wissen, wie das Virus sie trotz Schutzanzug
infizieren konnte. Dies ist weiterhin unklar. "Das interessiert uns
extrem", sagt der stellvertretende Kantonsarzt und Infektiologe am Spital
Wallis, Frank Bally.
Laut einer aktuellen Studie liegt die Wahrscheinlichkeit, dass das
Ebola-Virus bis Ende Oktober über den Flugverkehr in die Schweiz
eingeschleppt wird, bei ungefähr fünf Prozent.
Infektiologe Bally hofft, dass sich Ebola in der Schweiz nicht
grossflächig ausbreitet. Der Kanton Wallis verfügt zwar
über vier Isolierzimmer und Spezialisten, die im Umgang mit Ebola
ausgebildet sind. Bei einem grösseren Ausbruch des Killervirus
aber wäre das Gesundheitssystem nicht nur im Wallis, sondern
gesamtschweizerisch einer Belastungsprobe unterworfen. "In so einer
Situation wären viele Spitäler überfordert", sagt Bally.
Gewisse Behandlungen könnten die Spitäler dann nicht mehr
anbieten. Das Problem: Sie arbeiten als 24-Stunden-Betriebe. "Wir
können heute nicht beliebig zusätzliches Personal für
einen Einsatz gegen Ebola ausbilden, müssten es aber, wenn sich
die Situation zuspitzen würde."
Wie stark bereits eine einzelne Ansteckung ein Spital belastet, zeigt
der Fall in Spanien: Heute stehen 17 Menschen unter Quarantäne,
mit denen die Pflegerin offenbar Kontakt hatte. Um sie zu behandeln,
wurden in der Klinik drei Stockwerke freigeräumt.