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www.rhetorik.ch aktuell: (30. Sep, 2014)

Die Regenschirm Revolution

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In Hongkong wird protestiert. Bei der Einverleibung Hongkongs von China im Jahre 1997 wurde versprochen, dass das Volk von 2017 an in freien Wahlen die Regierung bestimmen könne. Von dem will China aber nun nichts mehr wissen. Die kommunistische Partei hat beschlossen, dass nur parteikonforme Kandidaten in Frage kommen werden. Das stösst der Bevölkerung sauer auf. Die Leute protestieren. Die international verbreiteten Bilder der "Regenschirm Revolution" haben ikonenhafte Wirkung.
Der Spiegel::
Solche Bilder versetzen Chinas Führung in Panik: Wasserwerfer, Tränengas, Rauchsäulen - und hinter den Barrikaden verwegene junge Leute, nur mit Schirmen, Schals und Skibrillen ausgerüstet. Als diese Bilder vor dreieinhalb Jahren aus Tunesien und Ägypten um die Welt gingen, verschärfte Peking die Internetzensur. Der Funke des arabischen Aufstands, damals noch "Jasmin-Revolution" genannt, sollte nicht nach China überspringen. Nun kommen dieselben Bilder aus China selbst, aus der Sonderverwaltungszone Hongkong, und Peking stemmt sich mit allen Mitteln gegen die Bilderflut. In der Nacht zum Montag liess die Führung anscheinend Instagram abschalten. Schlimm genug, dass Hongkong tobt. China soll ruhig bleiben, die Menschen in Peking und Shanghai sollen so wenig wie möglich mitbekommen. Die Unruhe in Zhongnanhai, dem Regierungsviertel neben der Verbotenen Stadt, muss erheblich sein.
Der Spiegel nennt es die "Regenschirm Revolution":
Im Lauf des Tages schlossen sich Zehntausende Hongkonger dem Protestaufruf von Occupy Central an. Die Polizei versuchte vergeblich, die Demonstrationen mit Pfefferspray, Tränengas und Gummiknüppeln aufzulösen. Erst am Montagmorgen zog sich die Bereitschaftspolizei zurück. Auch an diesem Tag versammelten sich wieder Tausende Hongkonger in den Strassen der Sonderverwaltungszone. Das sonst so geschäftige Hongkong war lahmgelegt: Banken blieben geschlossen, Strassen wurden mit Sit-ins blockiert, Demonstranten forderten lautstark den Rücktritt von Regierungschef Leung Chun Ying.
Spiegel berichtet, dass der Facebook Foto-Dinst Instagram im Festland CHina nicht mehr erreichbar ist.
Photos der Proteste werden in sozialen Netzwerken häufig mit dem Hashtags #OccupyCentral und #OccupyHK gekennzeichnet. Der Begriff #OccupyCentral war am Sonntag bei Sina Weibo geblockt worden, dem chinesischen Pendant zu Twitter.
Der Spiegel berichtet von weiteren Zensuren:
Das geplante Feuerwerk zum chinesischen Nationalfeiertag am Mittwoch wurde abgesagt. Die Behörden in Hongkong haben den Zugang zur Fotoplattform Instagram gesperrt. Soziale Medien wie Twitter, Facebook oder auch YouTube und Google-Dienste sind in China ohnehin nicht erreichbar. In den Weibo genannten Twitter-ähnlichen sozialen Netzen in China werden Suchworte wie Hongkong, Studenten, Tränengas oder auch Instagram geblockt.

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