In Hongkong wird protestiert. Bei der Einverleibung
Hongkongs von China im Jahre 1997 wurde versprochen, dass das Volk von 2017
an in freien Wahlen die Regierung bestimmen könne.
Von dem will China aber nun nichts mehr wissen.
Die kommunistische Partei hat beschlossen, dass nur
parteikonforme Kandidaten in Frage kommen werden.
Das stösst der Bevölkerung sauer auf. Die Leute protestieren.
Die international verbreiteten Bilder der "Regenschirm Revolution"
haben ikonenhafte Wirkung.
Der
Spiegel::
Solche Bilder versetzen Chinas Führung in Panik: Wasserwerfer,
Tränengas, Rauchsäulen - und hinter den Barrikaden verwegene
junge Leute, nur mit Schirmen, Schals und Skibrillen ausgerüstet. Als
diese Bilder vor dreieinhalb Jahren aus Tunesien und Ägypten um die
Welt gingen, verschärfte Peking die Internetzensur. Der Funke des
arabischen Aufstands, damals noch "Jasmin-Revolution" genannt, sollte
nicht nach China überspringen.
Nun kommen dieselben Bilder aus China selbst, aus der
Sonderverwaltungszone Hongkong, und Peking stemmt sich mit allen Mitteln
gegen die Bilderflut. In der Nacht zum Montag liess die Führung
anscheinend Instagram abschalten. Schlimm genug, dass Hongkong tobt.
China soll ruhig bleiben, die Menschen in Peking und Shanghai sollen
so wenig wie möglich mitbekommen. Die Unruhe in Zhongnanhai, dem
Regierungsviertel neben der Verbotenen Stadt, muss erheblich sein.
Der
Spiegel
nennt es die "Regenschirm Revolution":
Im Lauf des Tages schlossen sich Zehntausende Hongkonger dem
Protestaufruf von Occupy Central an. Die Polizei versuchte vergeblich, die
Demonstrationen mit Pfefferspray, Tränengas und Gummiknüppeln
aufzulösen.
Erst am Montagmorgen zog sich die Bereitschaftspolizei zurück. Auch
an diesem Tag versammelten sich wieder Tausende Hongkonger in den Strassen
der Sonderverwaltungszone. Das sonst so geschäftige Hongkong war
lahmgelegt: Banken blieben geschlossen, Strassen wurden mit Sit-ins
blockiert, Demonstranten forderten lautstark den Rücktritt von
Regierungschef Leung Chun Ying.
Spiegel
berichtet, dass der Facebook Foto-Dinst Instagram im Festland CHina nicht mehr erreichbar ist.
Photos der Proteste werden in sozialen Netzwerken häufig mit dem
Hashtags #OccupyCentral und #OccupyHK gekennzeichnet. Der Begriff
#OccupyCentral war am Sonntag bei Sina Weibo geblockt worden, dem
chinesischen Pendant zu Twitter.
Der
Spiegel berichtet
von weiteren Zensuren:
Das geplante Feuerwerk zum chinesischen Nationalfeiertag am Mittwoch wurde
abgesagt. Die Behörden in Hongkong haben den Zugang zur Fotoplattform
Instagram gesperrt. Soziale Medien wie Twitter, Facebook oder auch YouTube
und Google-Dienste sind in China ohnehin nicht erreichbar. In den Weibo
genannten Twitter-ähnlichen sozialen Netzen in China werden Suchworte
wie Hongkong, Studenten, Tränengas oder auch Instagram geblockt.