Es gibt im Moment viel Diskussion im Weitsprung Sport. Vor kurzem hat
der beinamputierte
Markus Rehm die Deutsche Meisterschaft gewonnen.
Markus Rehm ist 8.24 Meter gesprungen. Das ist eine grossartige Leistung und
Weltrekord
im Parasport. Doch stellt sich die Frage, ob ein integrierter Wettkampf mit oder ohne
Protese noch Sinn macht. Zuschauer des Meetings hatten kommentiert, dass Rehm mit dem künstlichen
Sprungbein abspringt. Sarkastische Zungen meinten, es wäre in Zukunft vorteilhaft, sich zuerst
das Bein amputieren zu lassen, um im Weitsprung zu gewinnen. Tatsächlich:
Die Fortschritte in der Prosthetik könnten bald einmal
dazu führen, dass Behinderte bessere Weitsprungresultate erreichen könnten, als Unbehinderte.
Der jetzige Weltrekord im Weitsprung liegt bei 8:95 Metern von Mike Powell. Er stammt noch aus dem Jahre 1991.
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Youtube)
Im Marathon ist es schon lange der Fall, dass Rollstuhlfahrer die Strecke schneller absolvieren,
als Läufer. Der Rollstuhl Marathon Weltrekord liegt bei 1:18:27 (Jahr 2004),
der Weltrekord für Läufer ist 2:03:23 aus dem Jahre 2013.
Es könnte nicht mehr lange gehen und dann wird auch im Weitsprung die absolute
Weltrekorde mit Handicap gesprungen werden.
Markus Rehm hat Sportgeschichte geschrieben. Sein Erfolg hat aber auch die Frage aufgeworfen,
wo Inklusion aufhört und Fairness anfängt.
Nachtrag vom 30.7. 2014:
Rehm darf nicht an die WM. Grundlage
waren biomechanische Messungen bei den nationalen Titelkämpfen.
So hat der Leichtathletik Verband entschieden. Die Meinungen sind geteilt.
Die Umfrage des Spiegels zeigt jedoch, dass die meisten Bedenken an der
Fairness haben.