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www.rhetorik.ch aktuell: (25. Jul, 2014)

Zu frueher Ruhm

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Die 13 jährige Schülerin Lauren Arrington wurde wegen ihres Wissenschaftsprojekts zum Medienstar. Das Mädchen hatte im Forschungsgebiet ihres Vaters über Feuerfische ein Schulprojekt gemacht. Das wurde zur Sensation. Die Berichte darüber verschwiegen aber, dass andere Forscher die meiste Arbeit dazu schon geleistet hatten und die Hauptentdeckung schon vor mehreren Jahren passiert ist, unter anderem vom Vater des Mädchens. Die Geschichte entwickelte sich viral. Wissenschaflter im Forschungsgebiet sind aber nicht nur happy. Wenn der Eindruck ensteht, dass ein 13 jähriges Mädchen in ein paar Wochen macht, als eine Forschungsgruppe von Profis in Jahren, dann stehen die Forscher als Trottel da. Wie soll man da reagieren? Der Chef der Gruppe, Craig Layman von der North Caroline Universität hat das souverän gemacht: er hat in einem Blog die Sachverhalte chronologisch die Facts dargestellt und auch klargemacht, dass seine Ermunterungen an das Mädchen nicht unbedingt nur fachliche Anerkennung ist. Ein anderer Mitarbeiter Zack Jud, der schon vor drei Jahren die selbe Entdeckung gemacht hat, hat sich per Facebook an die Oeffentlichkeit gewandt und im Wesentlichen den Ball dem Publikum zugespielt: "Ich frage Euch, Freunde und Kollegen, wie man in einem solchen Fall reagieren soll. Ich habe viel Zeit in dieses Projekt gesteckt, wurde aber in den Medien nirgends erwähnt. Ich will die Arbeit des Mädchens nicht runtermachen. Meine Hände sind gebunden."
Was war schiefgelaufen? Die Schülerin liess sich zu einer Bemerkung hinreissen wie "Ich habe etwas gemacht, was vorher noch nicht einmal promovierte Wissenschaftler geschafft haben". Auch ihr Vater hatte in Interviews so getan, als ob seine Tochter die Hauptentdeckung gemacht habe. Die Medien haben ganz natürlich die Arbeit der anderen Wissenschaftler wenig erwähnt, denn eine Relativierung würde die Geschichte weniger wertvoll machen. Wenn Medien mal eine Sensation gewittert haben, dann gibts kein Halten mehr. Die Forschergeschichte wurde auf CBS, NPR und CORAL verfolgt und kriegte 90'000 "Likes" auf Facebook.
20Min:
Die 13-jährige Lauren Arrington wurde in den letzten Wochen in den amerikanischen Medien gefeiert. Die Sechstklässlerin hatte bei einem Schulprojekt aufgezeigt, dass die hochgiftigen Feuerfische auch in Süsswasser überleben können. Die Forschungsergebnisse der Schülerin wurden gar in einem wissenschaftlichen Magazin veröffentlicht. Das Mädchen zeigte in Experimenten, dass der hochgiftige Feuerfisch, eigentlich ein Salzwasserfisch, in Süsswasser-ähnlichen Bedingungen auch überleben kann. Während die meisten Salzwasserfische trinken müssen um genügend Flüssigkeit aufzunehmen, haben Süsswasserfische dagegen das Problem, dass Wasser bei ihnen von alleine in den Körper drängt. Sie müssen deshalb Wasser ausscheiden. Wie der Feuerfisch dieses Problem umgeht ist noch unklar. Etliche Medien berichteten über Laurens sensationelle Entdeckung und bescherte der 13-jährigen Schülerin viel Ruhm. Die Ehre wird nun von einem Meeresforscher angekratzt. Der Biologe Zack Jud behauptet, die Schülerin habe nicht geforscht, sondern gelogen. Denn vor drei Jahren habe Jud bereits eine Arbeit über die erstaunlichen Fähigkeiten des Fisches veröffentlicht. Er wirft ihr und den Medien sogar böse Absichten vor: "Mein Name wurde absichtlich aus sämtlichen Berichterstattungen ferngehalten." Das Mädchen sei die Tochter eines früheren Vorgesetzten des Forschers und habe ihr Forschungsprojekt mit den publizierten Ergebnissen des Biologen gemacht. Er habe dasselbe Experiment lange vor Lauren's Wissenschafts-Projekt geplant, so Jud.

Das Poster von Lauren.

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