Manipulationsskandal im Deutschen Fernsehen: wegen
gezielter Manipulation von Rankinglisten ist ZDF-Unterhaltungschef
Oliver Fuchs weg.

ZDF-Unterhaltungschef Oliver Fuchs, 46, nimmt nach den
Manipulationen bei der zweiteiligen Show "Deutschlands Beste!" seinen
Hut. Das teilte das ZDF am Donnerstag mit. Intendant Thomas Bellut
habe das Rücktrittsangebot angenommen. Eine Teamleiterin habe
ihre Führungsfunktion eingebüsst, sie sei wie eine weitere
Redakteurin abgemahnt worden. Nach Informationen der Nachrichtenagentur
dpa wurde Fuchs mit sofortiger Wirkung freigestellt.
Der Sender präsentierte in der Show "Deutschlands Beste!",
die am 2. und 3. Juli ausgestrahlt worden ist, die nach Umfragen
beliebtesten 50 Frauen und Männer. Johannes B. Kerner hatte die
Show moderiert. Am vergangenen Freitag musste das ZDF gestehen, dass
die Redaktion die Listen gezielt manipuliert hatte. Redakteure hatten
bestimmte Promis im Ranking nach oben gestuft, damit sie in die Show
eingeladen werden konnten. Nach Senderangaben wusste Fuchs nichts davon.
Beim manipulierten Ranking stieg Aussenminister Steinmeier von Platz 10
auf Platz 6 auf Alt-"Kaiser" Franz Beckenbauer kletterte von Platz 31
auf Platz 9 ZDF-Moderator Claus Kleber stieg von Platz 39 auf Platz 28
RTL-Anchorman Peter Kloeppel rutschte von Platz 27 auf Platz 39 Für
"Tagesschau"-Chefsprecher Jan Hofer ging es von Platz 36 auf Platz
42 abwärts.
"heute-journal"-Moderator Claus Kleber entschuldigte sich nach
Bekanntwerden der Manipulationen bei Peter Kloeppel per Twitter:
"Hier fliegen gerade die Fetzen. ZDF-Ranking-Show DeutschlandsBeste hat
manipuliert. Mogelte mich weit vor Klöppel. Idioten! Sorry, Peter!"
Auch bei der Rangliste "Deutschlands Beste! Frauen" wurde manipuliert:
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wurde von
Platz 5 auf Platz 4 verschoben Bundesverteidigungsministerin Ursula von
der Leyen (CDU) fiel von Platz 4 auf Platz 6 Schlagerstar Helene Fischer
kletterte beim ZDF gleich um fünf Stellen nach oben: von Platz 10
auf Platz 5
Zuvor hatte das ZDF bereits eingeräumt, unsauber gearbeitet zu
haben, dies jedoch auf eine Vermischung eines Online-Votings und einer
Forsa-Studie bezogen. ZDF-Chef Thomas Bellut bat Programmdirektor Norbert
Himmler daraufhin, den Fall schnell aufzuklären.
Zudem sagte er: "Die Veränderungen am Ergebnis der Forsa-Umfragen
sind ein grober Verstoss gegen die Programmrichtlinien des ZDF." In diesen
heisst es unter anderem: "Die Berichterstattung muss von vorbehaltlosem
Willen zur Wahrhaftigkeit und Sachlichkeit bestimmt sein. Zweifel an
der Zuverlässigkeit einer Nachricht sind zum Ausdruck zu bringen."