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Der japanische Roboterforscher Hiroshi Ishiguro hat im
technischen Nationalmuseum von Tokio diese Woche die weltweit ersten
Roboter-Nachrichtensprecher vorgestellt. Diese erregten vor allem aufgrund
ihres menschlichen Aussehens Aufmerksamkeit. Die Entwickler haben die
Blechmoderatoren mit künstlichen Muskeln und Silikon umspannt, um
möglichst realitätsgetreue Menschenbilder zu erschaffen. Die
auf dem Betriebssystem Android basierenden Roboter lächeln, blinzeln,
ziehen die Augenbauen hoch und sprechen die Nachrichten fehlerfrei. Schaut
man nur flüchtig hin, sind die ferngesteuerten Maschinen beinahe
nicht als solche erkennbar. Würde die eine Blechdame ihren Kopf
nicht etwas zu ruckartig drehen, könnte man sie von Weitem mit
einer Moderatorin aus Fleisch und Blut verwechseln. Zoomt die Kamera
näher heran, verraten die sich zu langsam bewegenden Augen die
Roboter-Sprecherin.
Ishiguro plant, seine Roboter für Kinderfernsehprogramme einzusetzen.
Vorerst bleiben die Maschinen jedoch dem Museum vorbehalten. Einer davon
soll gar Gespräche mit den Besuchern führen. Für den
Professor ist klar: "Wir werden in Zukunft mehr und mehr Roboter um uns
herum haben." Laut "Daily Mail" hat der Japaner sogar schon eine Kopie
von sich selbst bauen lassen, die für ihn im Ausland Vorlesungen
hält. Auf diese Weise müsse er für seine Arbeit weniger
reisen. Ob Ishiguros Erfindungen schon bald in Serienproduktion gehen,
ist offenbar noch nicht entschieden.