
Christine Maier, Chefredaktorin Sonntagsblick, ärgert sich
berechtigterweise im Editorial vom 22. Juni 2014 über die Art
und Weise des Anwaltes von Michael Schumacher, wie sich die Medien
künftig zu verhalten haben. Er droht mit rechtlichen Schritten, falls
über den Gesundheitszustand oder die Therapie und die Rehabilitation
von Schumi oeffentlich spekuliert würde.
Diese Drohung ist absurd.
Dieses Verhalten ist symptomatisch bei vielen Profis, die jahrelang eine
erstaunliche Nähe zu der Regenbogenpresse gepflegt hatten und von
dieser Nähe profitieren konnten.
Wenn dann von diesen Parofiteuren in heiklen Situationen Informationen
gestoppt werden, ist dann dies Gemeiniskrämerei kontraproduktiv.
Musterbeispiele gibt es viele: Wulff, Borer und Co. waren schlecht
beraten, als sie versuchten, sich in einer Krisensitution abzuschotten.
Wer Informationen verweigert, weckt Interesse an Hintergrundgeschichten.
Die Journalisten vermuten, es werde versucht, etwas unter den Teppich
zu kehren.
Geheimniskrämerei fördern erst recht Spekulationen.
Wenn keine Informationen kommen, dann steigt der Wert der Information. Sie könnte
wohl auch verkauft werden.
20 Min:
Am 16. Juni 2014 wurde bekannt, dass Michael Schumacher aus
dem Koma aufgewacht ist. Der ehemalige Formel-1-Rennfahrer wurde
von Grenoble ins Universitätsspital Lausanne CHUV verlegt, wie
Schumachers Managerin Sabine Kehm mitteilte. Am 5. April berichtete
"L'Équipe", dass Michael Schumacher von der Intensivstation
auf die Neurochirurgie verlegt worden sein soll. Ausserdem habe er
zunächst "die Augen geöffnet", ohne weitere Reaktionen zu
zeigen. Wird Schumacher bald aus dem Koma erwachen? Am 4. April wurde
bekannt, dass es dafür erste Anzeichen gibt. Corinna Schumacher
will, dass ihr Mann in ihrer Villa am Genfersee medizinisch versorgt
wird. Der deutsche Formel-1-Rennfahrer Nico Rosberg ist beim Rennen in
Melbourne auch bei Michael Schumacher - die Seite seines Mercedes ziert
"#KeepFightingMichael". Michael Schumacher liegt seit seinem schweren
Skiunfall vom 29. Dezember 2013 im Spital von Grenoble (Frankerich)
im künstlichen Koma. Schumis früherer Formel-1-Kollege
Philippe Streiff kritisiert, dass der Felsabschnitt, wo Schumacher
verunfallte, nicht abgesperrt war. Ferrari-Fans aus aller Welt pilgerten
an Schumachers 45. Geburtstag am 3. Januar 2014 zum Spital in Grenoble.
(...)
Schumachers Managerin Sabine Kehm sagte am Montag, die Dokumente
seien einigen Medien zum Kauf angeboten worden. Ihr Kauf oder die
Veröffentlichung seien verboten. Sie könne nicht beurteilen,
ob die Dokumente echt seien, sagte Kehm. Allerdings seien die Dokumente
offensichtlich gestohlen worden. Schumachers Managerin Sabine Kehm ist
empört über den Akten-Klau. Schumachers Managerin Sabine
Kehm ist empört über den Akten-Klau.
Die Behörden seien benachrichtigt, sagte Kehm. Die Manager von
Schumacher würden Strafanzeige erstatten und Schadenersatz verlangen,
falls die Dokumente und die Daten öffentlich gemacht oder auch nur
in einem Bericht erwähnt würden. Der Verkäufer hat als
Mindestpreis 60'000 Franken festgesetzt.
Unter welchen Umständen der Krankenbericht abhandengekommen ist,
ist noch unklar. Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet. Unter anderem
wird überprüft, ob die Daten aus dem Computer der Klinik in
Grenoble kopiert wurden.