Andere US-Präsidenten werden am Ende ihrer Karriere Berater und
tingeln auf Vortragsreisen durch die Welt. George W. Bush (67) malt
lieber. Wie gut, das war bislang kaum bekannt. Abgesehen von einigen
Hundebildern.
Doch jetzt hat der Texaner erstmals seine Werke präsentiert -
jede Menge Porträts anderer Staatsmänner und -frauen. Auch
Angela Merkel ist dabei.
CNN schreibt über ihn etwas spöttisch als "The Artist formely
known as W". In der TV-Sendung "Today Show" von NBC interviewte seine
Tochter Jenna Bush Hager den Präsidenten. Im Mittelpunkt dabei:
Bushs Verhältnis zu Wladimir Putin, den er auch porträtierte.
Vergrössern Bushs Putin Bushs Putin Foto: APdpa
Der Russe habe die USA schon immer irgendwie als Feind betrachtet,
monierte Bush. Er habe versucht, ihn vom Gegenteil zu überzeugen.
Offensichtlich ohne Erfolg. Was ihm der ehemalige US-Präsident
besonders übelnimmt: Putin prahlte laut Bush damit, dass sein Hund
"grösser, schneller, stärker" sei als der des Kollegen aus
Washington. Über dessen inzwischen verstorbenen Schnauzer "Barney"
sagte Putin dagegen: "Das nennen Sie einen Hund?"
Eine offene Rechnung, die im Gespräch mit Tochter Jenna nochmal
auf den Tisch kam.
Gut weggekommen ist dagegen Silvio Berlusconi. Dieses Porträt wird
dem Italiener schmeicheln.
Insgesamt sind ab morgen in Bushs Präsidenten-Bibliothek in Dallas
24 Porträts von bedeutenden Politikern zu sehen. Die Bilder sind
Teil der Ausstellung "Die Kunst der Führung: Die persönliche
Diplomatie eines Präsidenten", in der die Beziehungen Bushs zu
ausländischen Staatenlenkern beleuchtet wird.
Seit seinem Ausscheiden aus der Politik 2009 tritt der Ex-Präsident
nur noch selten in der Öffentlichkeit auf. Anders als Vorgänger
wie Jimmy Carter und Bill Clinton lebt er zurückgezogen mit seiner
Frau Laura in Dallas. Dort lernte er zu malen.