Uli Hoeness wurde zu einer dreieinhalb jährigen
Gefaängnisstrafe verurteilt.
FAZ:
Es war eine niederschmetternde Woche für Uli Hoeness. In nur vier
Tagen ist mit dem Idol einer Fussballgeneration, mit dem Vorbild für
so manchen mittelständischen Unternehmer gnadenlos aufgeräumt
worden. Hoeness wurde der Öffentlichkeit vorgeführt als
Börsenspekulant mit verbrecherischer Ader.
Nach dem Urteil bekommen folgende Aussagen eine neue
Bedeutung. Gesagt ist nicht getan. In diesem Fall ist die Divergenz
zwischen Worten und Taten unerhört.
Aus der
Frankfurter Rundschau:
- "Ich weiss, dass das doof ist. Aber ich zahle volle Steuern."
(Uli Hoeness 2005 in einem Interview der "Bild"-Zeitung) Foto: REUTERS
- "Wenn die Unternehmer alle in die Schweiz gehen, ist auch keinem geholfen.
Mit einer Reichensteuer geht es dem kleinen Mann kein Stück besser."
(Hoeness 2009 in der ZDF-Talkshow "Maybrit Illner")
- "In den vergangenen 20 Jahren sind in der Finanzwelt Menschen am
Werk gewesen, die einen katastrophalen Job gemacht haben. Uns wurde
vorgegaukelt, dass viele Finanzprodukte so unglaublich wichtig seien.
Dabei hatten diese nur ein Ziel: die Taschen
gewisser Leute voll zu machen." (Hoeness 2012 in der Zeitung "Die Welt")
- "Unsere Spieler kicken schon jetzt eine
Halbzeit fürs Finanzamt, da kommen
wir nicht weiter, wenn man 60 oder 70 Prozent nimmt."
(Hoeness 2012 in der ARD-Talkshow "Günther Jauch")
- "Wenn früher eine Mark in der Kasse meiner Eltern fehlte, haben
wir sie auf dem Boden gesucht. Die Stimmung beim Weihnachtsfest hing
entscheidend davon ab, wie gut wir vorher verkauft hatten."
(Hoeness im Februar 2011 im "Hamburger Abendblatt")
- "Natürlich will ich Erfolg, aber nicht um jeden Preis. Wenn es um
Geld geht, muss man auch mal zufrieden sein."
(Hoeness 2011 im Magazin "Brand Eins")
- "Die Finanzwelt zeigt keine Bereitschaft, zur Volkswirtschaft beizutragen.
Eine Krankenschwester trägt mehr zur Volkswirtschaft bei als ein
Spekulant. Wenn ich sehe, dass Optionsscheine für Reis steigen,
sage ich zu meiner Frau: 'Das bedeutet, dass Menschen hungern müssen,
weil sie sich keinen Reis mehr kaufen können.'"
(Hoeness 2011 im Magazin "Brand Eins"
- "Ich habe für mein Schweinefleisch fünf
verschiedene Lieferanten. Ich rufe an,
lasse mir die Preise geben und kaufe dann. Für was aber brauchen
Banker Schweinebäuche?"
(Wurstfabrikant Hoeness über Spekulationsgeschäfte von Banken).
- "Ich habe mit meiner Meinung noch nie hinter dem Berg gehalten.
Und bei der Gelegenheit habe ich festgestellt, dass man damit bei
der Bundeskanzlerin landen kann. Sie will Leute, die querdenken. Sie
will Leute, die ihr nicht nach dem Mund reden. Deswegen bin ich Fan
von Merkel!" (Hoeness über Gespräche mit Bundeskanzlerin
Angela Merkel)
- "Ich bin kein Besserwisser, sondern ein
Bessermacher."
(Hoeness 2010 vor einem Auftritt als Gastredner bei der CSU-Vorstandsklausur)
- "Es ist vielleicht langweilig, aber es soll uns nie schlechter gehen
als jetzt. Das ist mein Wunsch. Ich muss nicht nach Hawaii oder auf die
Malediven. Wenn ich irgendwann mal Lust dazu habe, werde ich das machen.
Aber das ist nicht mein Lebenstraum."
(Hoeness Anfang 2012 vor seinem 60. Geburtstag)