ist tot. Er war der Nachfolger
.
Von Claudio Abbado gibt es ein frühe Aufnahme der ersten Sinfonie von
Johannes Brahms; sie entstand 1973 mit den Wiener Philharmonikern. Abbado
war damals zwar schon vierzig Jahre alt, also kein junger Dirigent mehr,
wenn man von unseren Tagen aus denkt, da schon 25-jährige Jungspunde
an den Pulten stehen. Aber nach den Massstäben der frühen
siebziger Jahre und erst recht nach jenen der Wiener Philharmoniker war
er einer der Nachrückenden. Überraschend an dieser Aufnahme ist
die Klarheit, mit der das musikalische Profil Abbados zutage tritt. Der
leuchtende, vibrierende Ton des Orchesters, die von emotionaler Dichte
lebende, dem Zuhörer ganz nahe tretende Aussage der Musik, die
unerhörte technische Virtuosität - alles ist in erstaunlichstem
Masse zu hören. Der Kern der musikalischen Persönlichkeit
Abbados war damals schon voll entwickelt; er prägte sich aus in
einer Laufbahn, wie sie sich für einen Dirigenten in der Nachfolge
Herbert von Karajans brillanter kaum denken lässt.
(...)
Das ist jetzt alles Geschichte, grosse Geschichte. Ersatz gibt es nicht
für Claudio Abbado, einen Nachfolger schon gar nicht. Er wird
uns fehlen.
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