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www.rhetorik.ch aktuell: (12. Jan, 2014)

Prognostiker falsch?

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Bei der Anti-Minarett-Initiative ermittelte zwei Wochen vor der Abstimmung eine SRG-Umfrage, dass sich 53 Prozent der Schweizer gegen ein Bauverbot von Minaretten stellte. Im November 2009 stimmten 57.5 Prozent dafür.

Bei der SP-Steuerinitiative lehnten zwei Wochen vor der Abstimmung im November 2010 lediglich 39 Prozent der von der SRG Befragten die Abschaffung von Steuerprivilegien für Superreiche ab. An der Urne waren es 58.5 Prozent.

53 Prozent gaben einen Monat vor der Abstimmung im November 2013 gegenüber der SRG an, für eine Preiserhöhung der Autobah Vignette zu stimmen. Am Stichtag wurde die Initiative mit 60.5 Prozent abgelehnt.

Nun kommt die Einwanderungsinitiative. Laut einer SRG Umfrage stimmen nur 37 Prozent der Schweizer der Einwanderungs Initiative zu. Doch viele trauen diesen Zahlen nicht. Aus 20 Min:
Grund für den Minarett-Effekt sei, dass die Leute nicht sagten, was sie wirklich stimmen werden, wie SVP-Nationalrat Christoph Blocher gegenüber der "Schweiz am Sonntag" erklärt. Für die SVP wäre ein solcher Effekt in Bezug auf die Masseneinwanderungs-Initiative von Vorteil. Da die Zustimmung an Auftritten und Podien jeweils sehr gross sei, schliesst laut dem "Tages-Anzeiger" auch SVP-Nationalrat Gregor Rutz nicht aus, dass sich das Ergebnis der SRG-Umfrage nach dem Urnengang als als fehlerhaft herausstellen wird. Umfrageleiter Claude Longchamp: "Diesen Effekt gibt es nicht", sagt er gegenüber der Zeitung "Schweiz am Sonntag". Trotzdem betont er, dass sich die Umfragewerte nicht mit den Abstimmungsresultaten decken müssen. Laut Longchamp sei die Situation in der Schweiz heute anders als bei früheren Abstimmungen über die Personenfreizügigkeit. "Damals war die Freizügigkeit mit der Hoffnung auf die Möglichkeit eines persönlichen wirtschaftlichen Aufstiegs verbunden." Doch nun sei die Mittelschicht zum ersten Mal dazu bereit, dagegen zu stimmen. Die Frustration über die Personenfreizügigkeit sei in der Bevölkerung weit verbreitet.
Nicht nur der Bundesrat und die Wirtschaftsverbände- auch die Prognostiker zittern. Auch bei der Masseneinwanderungsinitiative könnten die Prognosen wieder falsch sein.

Solche Beispiele zeigen, dass bei Themen, bei denen es um Angst (Angst um Jobs, Identitätsangst oder Angst vor Kosten) geht, die Umfragen daneben liegen können. Gründe könnten sein:


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