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www.rhetorik.ch aktuell: (09. Jan, 2014)

Dreikoenigstreffen

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
An der Dreikönigstagung 2014 vom 7. Januar kamen die Vertreter der Branche zusammen.

"Aufhören mit dem Jammern" war das Motto, obwohl man noch keine Antworten für Hauptfragen gefunden hat:

Die Fragen sind schwierig: ein Paywall kann die Werbeeinnahmen zunichte machen. Die Menschen laufen zu Gratisangeboten über. Grosse Internet Angebote analysieren deshalb schon heute Schritt der Nutzer und entscheidet Artikel für Artikel, ob er besser kostenpflichtig ist oder nicht.

Konkurrenz haben die Journalisten auch durch die weite Verbreitung von Smartphones erhalten. Augenzeugen können heute in Sekundenschnelle auf Twitter eine Foto und Informationen liefern. Ein Fotograph muss Glück haben, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Twitter war zwar oft schneller, es gab aber auch schon viele Falschmeldungen. Die Gefahr ist gross, dass Medien, die sich ihrerseits auf Twitter informieren, Falschnachrichten oder Gerüchte weiterverbreiten.

Die Konsumenten sind auch vermehrt der Nachteile von Apps bewusst (reduzierte, komprimierte Information, Verlust der Privatsphäre (Überwachung der Lesegewohnheiten), Verlust der Kontrolle (Copy-Paste nicht mehr möglich). Der Vorteil für die Verlage ist, dass das "Stehlen" der Information nicht mehr so einfach ist und die Hemmschwelle für Bezahlung heruntergenommen wird. Für den Benutzer ist es mühsam, Duzende von Apps zu benützen, deren Interface verschieden sind.

Man weiss schon vom Fernsehen, dass Qualtität und Geschmack des Massenpublikums nicht immer dieselben sind. Will man für die Masse produzieren, dann haben es tiefsinnige Beiträge nicht leicht. Wie beim Fernsehen, könnte dies zu vermehrt schlichterem und reisserischem Inhalt führen.

Suchmaschinenen wie Google, die Information ununterbrochen per Roboter zusammenraffen und auf ihren Webseiten zusammenfassen, sind sowohl ein Segen (Einclickquoten werden grösser), als auch ein Fluch (die Leute lesen nur noch die Zusammenfassung und gehen nicht mehr auf die Quelle).

Das Internet ist eine Plattform, die sowohl fürs Fernsehen, als auch für Printmedien attraktiv ist. Dieser Konflikt war vor allem letztes Jahr am Dreikönigstreffen angesprochen worden. Das Schweizer Fernsehen etwas produziert mehr fürs Web und Online Medien haben Video features. Fernsehen wurde zu einem Multimediahaus. Generaldirektor Roger de Weck etwa sieht es als Synergie: wowohl "Print" als auch "TV" profitieren vom "Online" und können voneinander lernen.

Optimismus war das Motto. So meinte René Lüchinger, der Chefredaktor vom Blick, dass "Was auch immer passiert, der Journalismus eine Zukunft hat. Die Welt ist komplexer geworden, was zu mehr Erklärungsbedarf geführt hat."

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