An der
Dreikönigstagung 2014
vom 7. Januar kamen die Vertreter der Branche zusammen.
"Aufhören mit dem Jammern" war das Motto, obwohl man noch keine Antworten
für Hauptfragen gefunden hat:
- Wie kann man die rückläufigen Umsätze in den Printmedien kompensieren?
- Was kann man gegen die Konsolidierung der Medien auf wenige Players tun?
- Wie begegnet man dem Aufeinanderprallen von Fernseh, Print und etablierten Onlinemedien?
- Wie kann man die Qualität und mit guten Einschaltquoten vereinbaren?
- Sind Paywalls für Onlinemedien ein Ausweg?
- Was verhält man sich zu Grosskonzernen wie Google, die ins Business einsteigen?
- Wie kann man gleichzeitig schnell und fundiert informieren?
- Werden die Leute vermehrt Informationen per Apps konsumieren?
Die Fragen sind schwierig: ein Paywall kann die Werbeeinnahmen zunichte machen. Die
Menschen laufen zu Gratisangeboten über. Grosse Internet Angebote analysieren deshalb
schon heute Schritt der Nutzer und entscheidet Artikel für Artikel, ob er besser
kostenpflichtig ist oder nicht.
Konkurrenz haben die Journalisten auch durch die weite Verbreitung von Smartphones erhalten.
Augenzeugen können heute in Sekundenschnelle auf Twitter eine Foto und Informationen
liefern. Ein Fotograph muss Glück haben, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
Twitter war zwar oft schneller, es gab aber auch schon viele Falschmeldungen. Die Gefahr
ist gross, dass Medien, die sich ihrerseits auf Twitter informieren, Falschnachrichten oder
Gerüchte weiterverbreiten.
Die Konsumenten sind auch vermehrt der Nachteile von Apps bewusst (reduzierte,
komprimierte Information, Verlust der Privatsphäre (Überwachung der Lesegewohnheiten),
Verlust der Kontrolle (Copy-Paste nicht mehr möglich). Der Vorteil für
die Verlage ist, dass das "Stehlen" der Information nicht mehr so einfach ist und die
Hemmschwelle für Bezahlung heruntergenommen wird. Für den Benutzer ist es mühsam,
Duzende von Apps zu benützen, deren Interface verschieden sind.
Man weiss schon vom Fernsehen, dass Qualtität und Geschmack des Massenpublikums nicht
immer dieselben sind. Will man für die Masse produzieren, dann haben es tiefsinnige
Beiträge nicht leicht. Wie beim Fernsehen, könnte dies zu vermehrt
schlichterem und reisserischem Inhalt führen.
Suchmaschinenen wie Google, die Information ununterbrochen per Roboter zusammenraffen und
auf ihren Webseiten zusammenfassen, sind sowohl ein Segen (Einclickquoten werden grösser),
als auch ein Fluch (die Leute lesen nur noch die Zusammenfassung und gehen nicht mehr auf die Quelle).
Das Internet ist eine Plattform, die sowohl fürs Fernsehen, als auch für Printmedien
attraktiv ist. Dieser Konflikt war vor allem
letztes Jahr
am Dreikönigstreffen angesprochen worden.
Das Schweizer Fernsehen etwas produziert mehr fürs Web und Online Medien haben Video features.
Fernsehen wurde zu einem Multimediahaus. Generaldirektor
Roger de Weck etwa sieht es
als Synergie: wowohl "Print" als auch "TV" profitieren vom "Online" und können
voneinander lernen.
Optimismus war das Motto. So meinte
René Lüchinger, der Chefredaktor vom Blick,
dass "Was auch immer passiert, der Journalismus eine Zukunft hat. Die Welt ist komplexer geworden, was
zu mehr Erklärungsbedarf geführt hat."