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www.rhetorik.ch aktuell: (27. Dez, 2013)

Medienkritik als Selbstverstaendlichkeit

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Die Medien haben eine wichtige Kontrollfunktion. Sie wurden früher gerne als vierte Gewalt bezeichnet. Je nach politischer Couleur fragten sich vor Jahren Konsumentenorganisationen und Medieninteressierte: Wer kontrolliert denn die "Kontrolleure"? Seit Jahren haben sich die Medien der Selbst- und Fremdkritik angenommen Im Tagesanzeiger etwa werden sporadisch Sendungen - wie beispielsweise die Krimis vom Sonntagabend - beurteilt. So wurde darauf hingewiesen, dass die Krimis immer mehr gesellschaftskritische Themen aufnehmen, indem Kriminalkommissarinnen zunehmend mit privaten Schwierigkeiten so dargestellt werden, dass die Zuschauer oft den roten Faden verlieren, Drehbücher überladen sind oder sich Nebengeschichten zu stark überschneiden und die Konsumenten irritieren. In zunehmendem Mass werden Kriminalbeamte gezeigt, die sich während des Jobs mit ihrer Familie auseinandersetzen müssen, die zu spät kommen, weil sie die Kinder zur Krippe bringen müssen usw. Viele Zeitungen beleuchten heute regelmässig einzelne Medienprodukte von einer besonderen Seite.
Jüngst erschien die zweite Ausgabe von Imhofs "Jahrbuch Qualität der Medien". An den 568 Seiten haben 52 Fachleute gearbeitet. Zusammenfassung [PDF]. Die erste Ausgabe hatte die zunehmende Boulevardisierung im Gewerbe beschrieben. In diesem Jahr werden vier Kriterien für die Qualität der Berichterstattung angegeben: Anhand Tageszeitungen, die Gratis- und Boulevardblätter, TV, Radio und OnlineBeiträgen illustriert wird dann nach gesellschaftlichen Relevanz des Journalismus gesucht. Der Blick auf die Medien ergibt für die Imhof Studie ein "tiefes Relevanzniveau", sie personalisieren zu sehr, verbreiten zu viele "Soft News", schreiben zu viel über Fussball und zu wenig über institutionelle Strukturrevisionen, und sie berichten nur "episodisch", statt in grösseren geschichtlichen Zusammenhängen. Für Imhof liefern nur die NZZ oder das "Echo der Zeit" die "einordnende Berichterstattung".

In der Schweiz ist der Verein "Medienkritik Schweiz" eine Institution, die den medienkritischen Dialog verstärken will. Medienkritik sieht der Verein als ständigen Austausch von Argumenten und Meinungen zu den vielfältigen Themen. Dieser Austausch dient auch der Medienqualität und soll von keiner Person oder Institution monopolisiert werden - auch nicht vom neugegründeten #Verein Medienkritik Schweiz", der sich nach seinen Statuten nicht über andere Akteure der Medienkritik in Wissenschaft, bestehende Organisationen und Medien stellen will, sondern zum Dialog in einer Zeit bedrohter Medienqualität einlädt. Ideal sei eine breit abgestützte, vielfältige, nachvollziehbare und ihrerseits der Kritik ausgesetzte Medienkritik, eingebettet in eine entsprechende Dialogkultur, welche als fester Bestandteil zur Kommunikationslandschaft der Schweiz gehört. Medienkritik muss nach den Statuten den Qualitätsanforderungen genügen, welche sie an die Medien stellt. Entsprechend wollen der Verein Medienkritik und seine Träger ihren Beitrag leisten. Man beobachtet die jeweiligen Institutionen und Positionen und will herausfinden, ob die Voraussetzungen für Medienkritik intakt sind und ob Medienkritik tatsächlich stattfindet. Der Verein ist eine Plattform für Äusserungen von Medienschaffenden, Fachleuten und Beobachtern, auf der die Quellen der Medienkritik zusammenführen und deren Entwicklung verfolgen. Am 24. Februar 2010 wurde der Verein Medienkritik Schweiz unter reger Anteilnahme einer interessierten Öffentlichkeit gegründet. Er ist weltanschaulich und politisch in jeder Hinsicht unabhängig. Im Vordergrund steht aktuell die Erstellung einer medienkritischen Webside. Jährlich findet eine Tagung zur Medienkritik statt, die bei Journalisten, Medieninteressierten und Medienwissenschaftlern zu einer wichtigen Plattform geworden ist.

Auch die RFZ bildet auch eine Plattform für Medienkritiker Heute ist die SRG Zürich Schaffhausen eine von sieben Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz (Radio- und Fernsehgesellschaft DRS). Wie die übrigen regionalen Gesellschaften in der Westschweiz und im Tessin ist sie Mitglied der gesamtschweizerischen SRG SSR In den Kantonen Zürich und Schaffhausen bildet die SRG Zürich Schaffhausen (RFZ) die Basisorganisation der SRG SSR und vertritt die Interessen aller Bevölkerungsgruppen gegenüber Radio und Fernsehen. Die RFZ offeriert ständig Weiterbildungsveranstaltungen und befasst sich auch kritisch mit den aktuellen Programmen. Während es früher medienkritische Sendung des Schweizer Fernsehens gab (eine mit Hans W.Kopp), fehlt heute im Fernsehen ein analoges medienkritisches Sendegefäss.

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