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Aus dem "Spiegel":
Diese Art der Provokation hat bei Channel 4 eine lange
Tradition. 2004 sprach etwa die Comicfigur Marge Simpson gemeinsam mit
ihrer Tochter, 2006 eine Muslima mit Gesichtsschleier, 2008 durfte Mahmud
Ahmadinedschad reden.
Nach Angaben von Channel 4 wird Snowden in seiner Ansprache über
die Gefahren massenhafter Überwachung sprechen. "Ein Kind,
das heute geboren wird, hat überhaupt keine Vorstellungen von
Privatheit mehr. Es wird niemals wissen, was es bedeutet, einen privaten,
unbeachteten Moment zu haben und einen Gedanken zu teilen, der nicht
analysiert wird", sagt Snowden laut dem vorab verbreiteten Redetext.
"Die Massenüberwachung muss aufhören", fordert Snowden. "Wir
müssen die Regierung daran erinnern, dass es billiger ist, uns zu
fragen, wie wir uns fühlen, als uns auszuspionieren." Die Rede ist
der erste TV-Auftritt des US-Informanten seit seiner Flucht nach Russland
im Mai.
Zuvor hatte Snowden seine Enthüllungen noch einmal ausdrücklich
verteidigt. In einem Interview mit der "Washington Post" rechtfertigte
der ehemalige Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA die Weitergabe von
brisanten Informationen mit der unzureichenden Aufsicht über die
Arbeit der Überwacher.
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