Ein Werbe-Lapsus in aller Munde
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Bei einer Werbeaktion wurde
Eveline Widmer-Schlumpf mit
"der Finanzminister" bezeichnet. Der Lapsus ist zwar peinlich,
doch gab es einen netten Nebeneffekt: die Kampagne wurde in
den Medien weitergereicht. So in
20 Min:
Die Werbeoffensive der Skidestination Davos-Klosters für preiswerte
Ferien im Bündnerland soll witzig sein: "Liebe Bundesräte,
an einem Schulreisli im Winter hätte auch der Finanzminister
Freude." Nur hat die Schweiz keinen Finanzminister, sondern mit Eveline
Widmer Schlumpf eine Finanzministerin. Eine bündnerische noch
dazu. Rund hundert solche Plakate hängen zurzeit im Raum Zürich.
"Das ist ein peinlicher Fauxpas", sagt Kommunikationsberater Marcus
Knill. Und auch das Informationsportal Infosperber macht sich
lustig über die Werbeaktion: "Davos-Klosters macht aus Eveline
Widmer-Schlumpf einen Mann. Das ist weder originell noch lustig,
sondern peinlich."
"Wir haben erst gemerkt, dass uns ein Fauxpas unterlaufen ist, als es
bereits zu spät war", sagt Nuot Liehta, Sprecher der Destination
Davos-Klosters. Man habe die Werbung bewusst geschlechtsneutral halten
wollen. Dass der Finanzminister eigentlich eine Frau ist, habe man
natürlich schon gewusst. Lietha aber betont, dass "wir mit den
Plakaten niemanden verletzen oder beleidigen wollten". Sollte dies
passiert sein, entschuldige man sich.
Schliesslich diene aber Werbung dazu, Aufmerksamkeit zu erregen. "Und das
ist uns ja offensichtlich gelungen." Kommunikationsprofi Knill pflichtet
bei: "Jetzt ist Davos-Klosters in aller Munde. Der Lapsus hat dem Erfolg
der Werbung keinen Abbruch getan."