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www.rhetorik.ch aktuell: (16. Nov, 2013)

Kernfragen Antizipieren

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Quelle: Schweizer Fernsehen, Rundschau
Die Bayer Chefin Barbara Heise hatte vor dem Auftritt auf dem "heissen Stuhl" in der Rundschau vom Mittwoch eine Kernfrage nicht antizipiert. Dies wurde ihr zum Verhängnis. Die CEO von Bayer stellte sich in der Rundschau den harten Fragen von Sandro Brotz. Es ging um ein behindertes "Yasmin-Pillen Opfer", bei dem das Opfer dem Chemie Multi 120'000 Fr bezahlen müsste, wobei im Vergleich in den USA für die negativen Folgen der Antibaby Pille Yasmin in einem Vergleich dem Opfer 1.5 Milliarden gezahlt werden musste.

Die Bayer Chefin soll für den Medienauftritt von verschiedenen Spezialisten gecoacht worden sein und hinsichtlich Dachbotschaft auf zwei Schwerpunkte getrimmt worden sein: 1. Jedes Medikament hat Nebenwirkung. 2. Verantwortlich für die richtige Information ist und bleibt der Arzt. Im Interview konnte Heise diese zwei Argumente unterbringen. Es wurde jedoch eine Kernfrage nicht antizipiert:

"Würden Sie Ihrer Tochter auch die Pille Jasmin geben?"


Heise weicht dieser heiklen Fragen aus. Anstatt die überraschende Frage eindeutig und unmissverständlich zu bejahen, schob sie die Verantwortung auf den Arzt und meinte dann, sie hätte bei einem Entscheid des Arztes für "Jasmin" nichts dagegen gehabt. Sie hat mit der "Nichtantwort" und weichem "Ja" verraten, dass etwas mit den Folgeschäden der Pille faul sein könnte. Diese Schlüsselstelle wurde ihr zum Verhängnis.

Medienauftritt zeigen immer wieder, dass Führungspersönlichkeiten versagen können, wenn sie nur aufs Beschönigen und Bagatellisieren oder Ablenken abgerichtet worden sind. Es war auch nicht besonders geschickt, die öffentliche Debatte in der Rundschau in Frage zu stellen. Bei gravierenden Vorfällen bestimmen die Öffentlichkeit und die Medien die Debatte.

Übrigens fehlte auch die Empathie mit dem "Einzelschicksal".

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