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www.rhetorik.ch aktuell: (30. Okt, 2013)

Muscular Programm

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Was nützen Versicherungen, dass keine direkten Zugriffe zu Daten stattfinden können, wenn aber Verbindungsstücke einfach durforstet werden können? Das "Muscular" Programm der NSA scheint nach einem Bericht der Washington Post gerade das zu machen: es passiere ein "Fulltake" der Daten. Alle Rohdaten ohne Einschränkungen würden danach abgehört. Auch die Schweizer IT Sicherheitsbehörde warnt.

Spiegel:
Google und Yahoo speichern die Daten ihrer Nutzer in mehreren grossen, weltweit verteilten Rechenzentren ab. Diese sind jeweils untereinander verbunden - und zu diesen internen Verbindungen hat sich die NSA offenbar Zugang verschafft. Das geht aus Dokumenten hervor, die der Whistleblower Edward Snowden kopieren konnte und die von der "Washington Post" ausgewertet wurden. Die US-Regierung wollte die Enthüllungen gegenüber der Zeitung nicht kommentieren, NSA-Chef Keith Alexander behauptete kurz nach Bekanntwerden des Berichts: "Wir haben keinen Zugang zu Google-Servern, Yahoo-Servern und so weiter." Laut dem Bericht der "Washington Post" läuft das gemeinsame Projekt von NSA und dem britischen Partnerdienst GCHQ unter dem Codenamen "Muscular". Die Geheimdienste sollen so Millionen von Datensätzen gesammelt haben, darunter Metadaten, Texte, Videos und Sprachnachrichten. Ein Dokument, datiert auf den 9. Januar 2013, beziffert die Anzahl der bei Google und Yahoo abgefangenen Datensätze auf mehr als 181 Millionen - allein für die zurückliegenden 30 Tage. Sowohl Google als auch Yahoo betreiben grossen Aufwand, um ihre Rechenzentren abzusichern. Sie betreiben Milliarden Euro teure Anlagen, in denen Tausende Server die Daten ihrer Kunden verarbeiten. Um die Reaktionszeiten kurz zu halten, sind diese Rechenzentren über die ganze Welt verteilt. Die Datenbestände werden über eigens dafür angemietete Glasfaserkabel zwischen den verschiedenen Anlagen abgeglichen. Die Daten werden zum Teil offenbar unverschlüsselt übertragen. Eben diese Verbindungen haben Experten der NSA als Schwachstelle identifiziert. Offenbar werden die Daten ausserhalb der USA abgefangen, an einem Sammelpunkt mit dem Codenamen DS-200B. Dabei handelt es sich laut "Washington Post" um ein Glasfaserkabel oder einen Knotenpunkt eines nicht näher benannten Providers, der mit den Geheimdiensten heimlich zusammenarbeitet. (...) Bei den Einbrüchen der NSA ausserhalb der USA gibt es laut "Washington Post" noch weniger Aufsicht. Die Zeitung zitiert aus NSA-Dokumenten, denen zufolge bei Google und Yahoo ein "full take" der Daten gezogen werde - also die gesamten Rohdaten ohne Einschränkungen, inklusive der Inhalte von Nachrichten. Laut "Washington Post" wäre ein derartiges Ausmass bei Überwachungsaktionen auf US-Boden illegal.

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