Mit einer Neuinterpretation des sterbenden Schwans hat die
Umweltorganisation Greenpeace am Samstagabend auf die Gefährdung
der Arktis durch Ölbohrungen aufmerksam gemacht.
Vor Beginn des Konzerts "Classical Highlights" in der Zürcher
Tonhalle starb der Schwan dabei in einer "Öllache".
Die Umwelt kam bei der Aktion nicht zu Schaden, das "Öl" bestand
in diesem Fall nämlich nur aus Melasse, wie Greenpeace in einer
Mitteilung schreibt. Der Protest-Tanz richtete sich gegen den russischen
Energiekonzern Gazprom, der in der Arktis nach Öl bohren will und
"Classical Highlights" sponsert.
Gazprom spiele Russisch Roulette mit einem der letzten intakten
Ökosysteme der Welt, mit seinen Menschen und seiner einzigartigen
Tierwelt, heisst es in der Mitteilung. Der qualvoll im Öl sterbende
Schwan sei ein Sinnbild für das drohende Schicksal der arktischen
Fauna.
Auch andere Ölkonzerne wie Shell oder Statoil planen laut
Greenpeace Ölbohrungen in den arktischen Gewässern. Die
Umweltorganisation kämpft seit zwei Jahre für ein Schutzgebiet
rund um den Nordpol. Die Protestaktion ist Teil einer internationalen
Greenpeace-Kampagne zum Schutz der Arktis.
Eine Gruppe von Greenpeace-Aktivisten hatte am 18. September nahe
einer Ölplattform von Gazprom in der Barentssee protestiert. 28
Umweltschützerinnen und -schützer, darunter ein Schweizer,
und zwei Journalisten sitzen seitdem im Gefängnis. Ihnen drohen
lange Haftstrafen.