Nicht nur Worte, auch Bilder sind Waffen.
Wo liegt die Wahrheit bei den angeblichen Giftgaseinsätzen in Syrien?
Die Kontrahenten wissen genau, dass nur Bilder Politiker zum Handeln bewegen
können. Denn Bilder machen eine Aussage glaubwürdig.
Sie wirken wie Beweise und wecken in der Weltöffentlichkeit Emotionen.
Es scheint unbestritten, dass Giftgas in Syrien eingesetzt worden ist, die
Frage ist aber nicht klar, von welcher Seite (es gibt auch die Möglichkeit,
dass der Einsatz von eine Seite gemacht worden ist, um eine Intervention zu provozieren
und Assad schnell weg zu haben).
Heute weiss jede Kriegspartei, dass Bilder gleichsam als Waffen eingesetzt
werden können. In Syrien wird derzeit dieser Krieg mit Bildern konkret
geführt. Syriens Regierung bestreitet den Einsatz von Chemiewaffen.
Die USA planen eine Intervention, obwohl China und Russland einen Eingriff
ablehnen. Die Washingtonpost hat
Zusammenstellung von US Interventionen nach Vietnam gemacht:
Grenada 1983, Panama 1989, Iraq 1990 (sanktioniert), Somalia 1993 (sanktioniert),
Afghanistan, Sudan 1998, Yugoslavien 1999,
Pakistan Yemen Somalia Dronen 2002-,
Afghanistan 2001, Iraq 2003, Lybien 2011 (sanktioniert).
Die "Zeit: "
Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius hat Syriens Regierung beschuldigt,
für den mutmasslichen Giftgasangriff in der Nähe von Damaskus verantwortlich
zu sein. Er sprach von einem "chemischen Massaker", berichtete die BBC. Alle
Hinweise deuteten darauf hin, dass das Regime von Baschar al-Assad dafü
verantwortlich sei. Zuvor hatte Fabius eine "Reaktion der Stärke" angekündigt
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-08/syrien-giftgas-einsatz-frankreich-israel-iran
soll Syriens Regierung hinter dem Angriff stecken. Am Freitag hatte auch sein britischer
Amtskollege William Hague das Assad-Regime daf=FCr verantwortlich gemacht.
Die syrische Armee hatte am Mittwoch Stellungen der Rebellen in Vororten von
Damaskus angegriffen. Dabei sei nach Rebellenangaben Giftgas eingesetzt
worden. Es habe zwischen 500 und 1300 Tote gegeben.
Das Thema beherrscht die Schlagzeilen: Die verstörenden
Aufnahmen von mutmasslich mit Nervengas vergifteten Menschen in
Syrien sorgen international für Empörung, die USA und ihre
Verbündeten erwägen einen Militärschlag gegen das Land.
Führende Meinungsforscher erwarten daher, dass
der Syrien-Konflikt in der öffentlichen Wahrnehmung bis zur
Bundestagswahl eine grössere Rolle spielen wird. "Die Macht der
Bilder kann die Wählerstimmung beeinflussen und die Menschen für
den Syrien-Konflikt sensibilisieren", sagt Klaus-Peter Schöppner,
Chef des Demoskopie-Instituts Emnid.
Sein Kollege Manfred Güllner von Forsa sieht das ähnlich. "Die
Menschen da draussen nehmen durchaus wahr, was in der Welt passiert",
sagt er. "Man muss auch kein Experte für Aussenpolitik sein,
um eine Meinung zu Krieg und Frieden zu haben."
Bislang sei Syrien in der Öffentlichkeit von den Ausschreitungen
in Ägypten überlagert gewesen, so Güllner weiter. "Aber
durch die neue, zugespitzte Lage ist es gut möglich, dass in den
kommenden Wochen das Interesse der Bürger am Syrien-Konflikt steigt."