Kurz nachdem bekannt wurde, dass Doris Fiala sich für eine Kandidatur fürs
Zürcher Stadtpräsidium bewerben könnte, wurde ihre Abschlussarbeit
beim Lehrgang am Center for Security Studies mit Plagiats Erkennungssoftware untersucht.
Politologen sahen die Vorwürfe zuerst
nicht gravierend, die ETH hat ihr nun aber
den Titel
aberkannt.
Mitgeholfen bei der Entscheidung hat sicher auch eine gut dokumentierter
Vroniplag bericht, wo farblich klar ersichtlich ist, wo, was abgeschrieben worden ist.
PDF.
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SF:
Die Plagiatsjäger der Internetplattform "Vroni Plag" haben ihre
Untersuchung von Fialas Arbeit aufs Netz gestellt. So ist ein Kapitel
bis auf das Fazit nahezu lückenlos abgeschrieben. Hier kann man
die Plagiatsstellen anschauen.
Wie die ETH schreibt, gebe es "nicht unerhebliche" Unkorrektheiten
in den Quellenangaben. Ein externes Expertengutachten habe gezeigt,
dass die Plagiatsvorwürfe, die gegen Fiala erhoben worden waren,
zuträfen. Zahlreiche Inhalte habe sie ohne korrekten Nachweis aus
fremden Quellen übernommen.
Fialas Verhalten sei "als fahrlässig einzustufen", schreibt
die ETH. Sie habe "die Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens klar
verletzt". Die Arbeit zum Thema Migrationspolitik im Kontext der
Nationalen Sicherheit werde deshalb im Nachhinein als "nicht bestanden"
bewertet. Falls Fiala eine neue Arbeit verfassen wolle, müsste sie
ein anderes Thema wählen. Neuer Versuch
Genau dies werde sie tun, sagt Fiala. Sie werde umgehend die
Neu-Immatrikulation an die Hand nehmen. Sie sei zwar verletzt, aber sie
marschiere weiter, sagt sie gegenüber SRF.
Blick:
"Wer eine wissenschaftliche Arbeit verfasst, muss immer sorgfältig
und korrekt mit dem geistigen Eigentum anderer umgehen", sagt ETH-Rektor
Lino Guzzella.
Nach der Prüfung durch die ETH wird Fialas Verhalten als
fahrlässig eingestuft. "Und sie hat die Regeln des wissenschaftlichen
Arbeitens klar verletzt", schreibt die ETH.
"Es liegen also kein Betrug oder sonstige Schummeleien vor. Gleichwohl
möchte ich einräumen, dass ich infolge mangelhafter Sorgfalt bei
den Referenzierungen von Fachliteratur und Zitaten in fahrlässiger
Weise Fehler beging, die vermeidbar gewesen wären", erklärt
die FDP-Nationalrätin in Ihrer Stellungnahme. Gring abe und neue
Arbeit schreiben
Fiala bedauert diesen Vorfall und lässt diesen Plagiatsvorwurf nicht
auf sich sitzen. "Nach einem Gespräch mit den Verantwortlichen
der ETHZ und nach Absprache mit der ETHZ habe ich mich entschlossen,
eine neue MAS-Thesis zu einem völlig neuen Thema zu schreiben."
(...)
Aufgefallen war die Schludrigkeit einem IT-Mitarbeiter des Psychologischen
Instituts der Universität Zürich. Er hatte Fialas Arbeit mit
einer Software zur Erkennung von Plagiaten überprüft.
Er hatte behauptet, rein zufällig auf Fialas Arbeit aufmerksam
geworden zu sein und die Software "aus Spass" damit gefüttert
zu haben.
Die Überprüfungs-Software spuckte 270 Sätze aus, die
wörtlich von anderen Quellen stammen sollen.
20 Min;
Die von FDP-Nationalrätin Doris Fiala im Rahmen ihrer
ETH-Weiterbildung verfasste Masterarbeit enthält Plagiate. Dies
hat ein von der ETH Zürich in Auftrag gegebenes externes
Expertengutachten ergeben. Der Rektor bewertet die Unkorrektheiten als
"nicht unerheblich" und erklärt die Arbeit für nicht bestanden.
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zurückGuttenberg: "Grenzen meiner Kräfte erreicht"
Der Verdacht, dass Doris Fiala in ihrer Masterarbeit im Rahmen des
ETH-Weiterbildungsprogramms "Master of Advanced Studies in Security
Policy and Crisis Management" (MAS ETH SPCM) wissenschaftlich unkorrekt
gearbeitet hat, hat sich erhärtet. Ein externes Expertengutachten
weist zweifelsfrei nach, dass die Autorin in ihrer Arbeit "Die
schweizerische Migrationspolitik im Kontext der nationalen Sicherheit
und globaler Zusammenhänge" zahlreiche Inhalte ohne korrekten
Nachweis aus fremden Quellen übernommen hat, schreibt die ETH in
einer Medienmitteilung.
Fiala hat aus der Sicht der ETH fahrlässig gehandelt und die
Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens klar verletzt. "Wer eine
wissenschaftliche Arbeit verfasst, muss immer sorgfältig und
korrekt mit dem geistigen Eigentum anderer umgehen", hält Rektor
Lino Guzzella fest, der für die Lehre an der ETH Zürich
verantwortlich ist.